Der sprechende Mann

Kreativität hängt aus seltsamen Gründen mit einer gewissen Introversion (ja echt….Introvertiertheit, heisst in Wahrheit Introversion!) zusammen und besonders leicht ist es introvertiert zu sein, wenn es einem schlechter geht, wenn man ne Depri schiebt, wenn man sich hauptsächlich mit sich selbst auseinander setzt…mit sich allein lebt.

Das ist keine Grundvoraussetzung, aber jeder der sich in  einem gewissen Rahmen mit etwas auseinandersetzte, dass er selbst kreativ oder künstlerisch nennt wird mir da vermutlich zustimmen?
Wenns einem nicht so gut geht, geht einem kreatives Zeug denkbar leichter von der Hand.

In meinem Fall ist es, dass ich mich schwerer tu mit schreiben. Also…eigentlich nur, dass ich weniger Lust habe, mich hinzusetzten und zu schreiben. Wenn ich schreib, dann geht’s mir eigentlich immer leicht von der Hand….nur bis ich schreibe ist der Akt 🙂
Wenn man also meinen Absatz da eben mit dem Schweigen auf meiner Homepage verknüpft könnte man zurecht zu dem Schluss kommen………..so schlecht geht’s mir nicht.
Das stimmt.
Wer das jetzt auch noch mit der Präsenz eines Mannes in Verbindung bringt behält ebenso recht,
schöne Frauen bleiben nicht lange allein? (klingt zu arrogant? Mein Psychologe hat mir erklärt, dass ich viel zu oft schlecht von mir selbst rede, mich selbst durch den Kakao zieh, bevor es jemand anderes macht…ich hab aufgehört damit und bin jetzt nett zu mir 🙂 )
Und weil ich eine schöne Frau bin, habe ich einen schönen Mann bekommen….von Innen und von Aussen…aber die blauen Augen aussen vor gelassen, kann der Mann etwas, dass mir die Sprache verschlägt:
Er kann sprechen.
Wenn ich jetzt an meine Arbeitskollegen denke….die sprechen ja auch…viel zu viel manchmal…*G*..aber das mein ich nicht. Der Blauaugenmann macht nicht nur den Mund auf und zu…ich meine…er spricht mit mir.
Ich glaub ein paar Frauen seufzen neidisch…ein paar werden vielleicht Lächeln, weil sie auch einen Mann haben der sprechen kann. Für mich ist das völliges Neuland.
Der Fairness wegen muss ich gestehen, dass ich in meinem bisherigen Leben fast nie versucht habe mit meinem Partner zu reden…die wenigen Male in denen ich mich über meine eigene Regel hinwegsetzten, habe ich die Reaktion erhalten, die ich befürchtete. Abschottung, Gereiztheit, Agression.
Dank meinem Streben nach erhöhter (innerer) Lebensqualität und dem Psychologenmann der mir half mein Streben nicht nur theoretisch zu betreiben sondern auch praktisch zu verfolgen, hab ich erfahren…..dass ich Gefühle gefälligst haben soll und auch ausdrücken…weil alles verschluckt, erstickt man auch dran.

Ich hätte vor 2 Jahren ja behauptet, dass ich meine Gefühle sehr wohl zum ausdruck bringe und ich bin mir sicher, das viele Menschen….nicht alle…aber viele steif und fest behauptet hätten, dass ich ein Orginal bin…relativ Maskenfrei. Papperlapapp.
Wenn ich jetzt sehe, wie Gefühlsintensiv mein tägliches Leben ist…frage ich mich tatsächlich wie ich das mein halbes Leben unterdrücken konnte ohne daran zu sterben.
Und mit Gefühlsintensiv mein ich nicht meine Verliebtheit oder sowas.
Ich mein das ganze Band, von gut bis bös.
Von 'verärgert wegen Kleinigkeiten' über wütend, verletzt, eifersüchtig, vergnügt, himmelhochjauchzend, traurig, glücklich, beschwingt, irrational, demütig, dominat, zurückhaltendoffensiv…. und das sind nur die, die mir auf Anhieb einfallen. So ein Gefühlscocktail hätte mich früher wahnsinnig gemacht….und ich weiß, dass ich heute nicht anders empfinde, als vor drei jahren…aber ich gehe anders damit um..ich drücke mich aus.
Was mein Leben tatsächlich belebt.
Umständebedingt ist es so, dass viel von meiner Emotionswelt der Blauaugenmann abbekommt…die guten und die gemeinen Gefühle :-)…also ganz natürlich wie es sein sollte? Und wenn er etwas tut, dass mich ärgert….dann sag ich ihm das und er zieht sich nicht zurück oder greift mich an sondern tut…normale Dinge. Wenn ich recht habe, dann ist er betroffen und entschuldigt sich und wenn ich eher unlogisch bin (ja…manchmal..wenn ich meine tage habe…… *G* ), dann hilft er mir mit Verständnis und erklärt mir seine Sicht der Dinge…und das ohne dabei seine Männlichkeit unter den Teppich zu kehren.
Für mich ist das befreiend…obwohl ich jetzt des Monats mehrfach gefühlsmäßig rauf und runter laufe, fühle ich mich gut wie nie und frei und lebendig und das liegt nicht daran, dass die Welt für den Blauaugenmann und mich perfekt wäre…sondern weil wir mit den nicht-perfekten Dingen perfekt umgehen.
Der kann sprechen der Mann!!!

Und was ich noch erzählen wollte.
Die Gewichtsguckersache..die hat ganz gut funktioniert…mittlerweile bin ich knappe 20 Kilo los und mir passt ein großteil meines Kleiderschrankes nicht mehr, dafür aber wieder Klamotten die ich das letzte mal während meiner Ausbildung 1994-1998 trug*G*
Dennoch gibt es Dinge, auf die man sich verlassen kann.
Trotz der 20 Kilo weniger, steh ich einmal im Monat seitlich vor dem Ganzkörperspiegel, fasse mit meinen Händen an meinem bauch…greife wa sich zu fassen kriege und muss betroffen feststellen…dass ich immmernoch sooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo dick bin*G*

Nein, das ist nicht der Anfang einer….Abnehm-manie…das sind meine Tage*G*
Den Rest der Zeit fühl ich mich schön so wie ich bin…sogar mit den üppigeren Details die nach wie vor vorhanden sind…ich will nur zum Ausdruck bringen….das sich schön finden nur in einem gewissen Rahmen etwas mit der Realität zu tun hat.
Das Problem ist nicht was man sieht…sondern wie man es sieht.
Quak!

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