Don’t like Drugs?

Atmen.
Ein Traum beginnt mit einem tiefen Einatmen. Dies allein verändert Alles.
Meine Augen sind geschlossen…ich entsinne mich noch Sekunden davor. Da war ein leises Knistern in der Luft, dann wurde es heiss…dann nah…und dann…
…atmen.
Ein tiefer Atemzug und meinen Leib überzieht es mit einer Gänsehaut. Es beginnt in meinem Nacken, fühlt sich an, als zöge jemand einen meiner unzähligen Nervenfäden aus meiner Wirbelsäule. Ein Gefühl, dass mir durch und durch geht…dabei ist es doch nur ein Atemzug.
Kann denn atmen Sünde sein?
Ich kenne diesen Geruch. Erkenne ihn, doch das sind nur Eindrücke im Hintergrund, obgleich essentiell ist es mir nichtig darüber nachzudenken. Ich muss nicht denken.
Ich muss nur erleben.
Mein Puls steigt, meine Wahrnehmung verschiebt sich…reduziert sich auf das was mich in diesem Augenblick bewegt.
Die Zeit verändert sich…meine Bewegungen sind langsamer…geschähen sie schneller, bestünde die Gefahr, dass ich eine Einzelheit übersehe…verpasse. Ein leises Schlucken, das Geräusch…wenn Lippen sich öffnen und den nächsten Atemzug ankündigen.
I dont like the drugs?
Die echte Welt entzieht sich mir und es ist nur mehr diese Droge, die meinen Verstand einnimmt, die macht, dass ich mich fallen lasse…mich gebe ohne mich zu verlieren…wie absurd. Wie wundervoll berauschend absurd.
Ich atme ein. Odem ist ein Lebensgeist…nein? Ich schmecke ihn und er belebt mich und ich fühle wie meine Fingerspitzen zu kribbeln beginnen. Ich kenne dieses Gefühl…wenn ich mit den Händen sehen kann…fühlen kann, was niemand gesprochen hat.
In meinem Körper verändert sich etwas, beginnt etwas zu erwachen. Eingehauchtes Leben. Auch das ist mir altbekannt und ich heisse es Willkommen, wie eine lang vermisste Erinnerung.
Manchmal bedarf es eines Rausches, um klar zu werden. Paradoxe Welt.
Ich nehme mich in einer Intensität wahr, wie schon lange nicht mehr, als hätte ich bis zu eben jenen Punkt in einer Traumwelt verbracht, um mich davor zu schützen, die echte zu vermissen. Perfekt ausgeklügelte Systeme, die beweisen, was der Denker denkt.
Sonnenklar ist mir in diesem Sinnesnebel, was richtig ist und falsch. Was sein darf und was nicht.
Einigkeit. Da ich atme und rieche und erlebe in aller Richtigkeit, bin ich mit mir im Reinen.
Als der Rausch abgeklungen ist, erzählt mir die Uhr, wie verschoben die Welt ist.
Was mir in meiner Welt ein halbes Leben dauerte, war in der echten Welt nur eine halbe Nacht und diese halbe Nacht waren doch eigentlich nur Atemzüge.
Echtes, intensives, atmen…macht den Kopf frei.
Ich fühle mich wach und gut.
Alles beginnt und alles endet, zur richtigen Zeit am richtigen Ort, dass nennt man Schicksal..nein?
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