06. Eva und die Eisblume

….ich stell' meinen Kopf schräg…beobachte,was er tut…ich lächle….ich kann nicht ganz fassen…was geschehen ist. Da zwische ihm und mir. Mir raubt es den Boden unter den Füßen..und er?…er ist.. wie in der ersten Nacht ein vollendeter Gentleman.

Sein Handkuss, nur ein Atemzug auf meiner Haut..ach ich wünschte er fühlt' sich warm an….doch trotz der Kühle..zieht sich sein Odem über meine Hand wie Steine Wellen im Wasser ziehen. Seine Lippen hätten mir nicht näher gehen könne und in meinem Bauch erwächst der Wunsch ihn zu atmen. Ich will atmen was er mir überlässt..von ihm lebend…müsst ich noch atmen…dann würd ich nicht von seinen Lippen lassen. Sein Blick…der er nicht von mir lässt..gibt mir das Gefühl, etwas besonderes zu sein..ihm besonders…wichtig. Es erschüttert meine Welt und mein Herz soll schlagen damit er merkt wie sehr ich schätze was er mir gibt. Erfüllt von dem Gefühl, dass er mich trinken lies empfinde ich verliebtheit…für seine Details. Für die Vorsicht, mit der er mich berührt. Für die Distanz, die auf seine Weise..mir zu liebe…varriert. Ich will sprechen..tausend Worte, um ihm zu sagen…dass ich bebe..für ihn lebe…doch ich schweig. Mir ist es wohl bewusst..das sein Gefühl für mich..nur eine absurde Form der Zugeneigheit ist…wenn überhaupt. Vielleicht nur die Freude mich zu besitzten? Es kränkt mich. Weil ich niemals an erster Stelle stehen werd, weil er mir ein Königreich ist, doch ich ihm……..nicht. Aber er hat mich gewählt..nein? Er hat mir geschenkt…nein? Ich bin sein…………………nein?

„Danke….“ sag ich leise…er HAT mich erwählt. Wohl sollt ich meinen Blick senken…es stünde mir besser zu Gesicht, doch ich schaff es nicht. Gleich wird es vorbei sein, gleich wird er mich gehen lassen und ich muss allein hinauf. Allein. Mit dem Gefühl in mir. So halt ich verzweifelt seinen Blick und wünscht mir Sekunden zu Stunden. Mir ist, als ob auch er…länger als es nötig wär…meine Hand in seiner hält…obs ihm gefällt? Da lässt er schon los und gibt mich frei…ich sterb dabei. Langsam als könnte ich damit das unvermeidliche verhindern, lass ich meine Hand darnieder sinken. Zweimal…zweimal vom verbotenen Früchten genascht..vom verbotenen Wein getrunken. Ich ahne vage, was es wohl bedeutete..ihm völlig zu verfallen und es ängstigt mich.

„Ich wünsche ihnen eine angenehme ruhe………Eva Maria..!“spricht er leise, er weiß wohl – dass ich es ihm danke. Seine Stimme zu hören, wie sie meinen Name spricht..ist mir als würde er mich erkennen…beim Namen nennen..so werden Zauber wirklichkeit und namenlose Schrecken bekommen ein Gesicht. Er heiligt mich und ich will es immerzu und immer wieder hören mich darin verlieren und ertrinken bis ich sterbe..und zu neuem Leben erwache..wenn er mich das nächste Mal spricht. Ich lieb dich nicht. Es ist anders, Es ist mehr. Berührt von seinem Geschenk beiss ich mir auf die Unterlippe.

Dann tritt er beiseite und mein Leid droht mich zu erlegen. Jetzt muss ich gehen.

Es ist soweit. Ich wend mich zu Tür. Ach komm mit mir? Ich öffne sie.

Hat er sich schon gedreht um zu gehen? Lässt er mich einfach so stehen? Bin ich ihm von Wert?

Ich bin ihm kein Königkreich. Ein Königreich für seine Gedanken? Das lässt mich schwanken. Nein, nicht nur die Jungfrau hängt am Drachen. Wer von uns hat mehr zu lachen…ich….die nie erleben wird….wie er in Sehnsucht nach mir vergeht?

Oder er….der nie erleben wird…wie es ist…wenn sein Herz für mich schlägt und von meinem Antwort erhält? Wer von uns…verliert dabei mehr?

Meine Bewegung hält inne.

„…..du?“ Geteiltes Leid ist halbes..nein?

„Sie haben meine Aufmerksamkeit!“ Seine Stimme klingt so leise..sprich meinen Namen!

„…wie ist es für dich…zu wissen…dass du mir niemals das Gefühl entgegenbringen wirst, dass in mir für dich brennt?“

Ich frage nicht wirklich, denn auch wenn er diese Maske trägt, hab ich ihn schon so oft gelesen. Er ist …keine weisse Wand…er vermag sich vorzustellen….eine kleine Fantasie…?..wie es sein könnte….wenn wir…..

Ich drehe mich nicht. Ich weiß, dass diese Frage schon im Raum stand bevor ich sie aussprach….erkennt ers oder schützt er sich mit seiner Maske..seiner Kontrolle?…Seiner …Selbstbeherrschung? Es ist ein unterschied..zu wissen…das schneiden weh tut…oder sich zu schneiden. Verzeihe er mir, dass ich ihm gestatte…seine Gefühle so wahrzunehmen, als könne er sie nicht beherrschen. Und mag alles an ihm..stark sein…so ist es mir weniger als ein Gedanke..hervorzuholen…was in ihm lebt.So mach ichs, wie mein Vater es mich lehrte. Was uns alle bewegt…ist nicht mehr…als ein Tupfen Farbe…und ich wäre nicht des Malers Tochter, fiele es mir schwer..mit sanften Strichen..und zarten Pinseln…mehr zu machen..als dort war. Wie Sonderbar?

Erkenne was du fühlst…ich werd es für dich leben.

Ich weiß nicht…was er tut…ich weiß nicht..wie er aussieht…ich wage nicht..zu lesen…er muss sich bewusst werden..nicht ich. Es ist seins.

Für Augenblicke ist mir…als stünde er schon bei mir..als wäre er schon in mir…als nähme er schon von mir…das Verlangen…nach seiner Begierde… macht mir die Knie weich und ich muss mich an der Türe halten und sie weiter nach drinnen schieben. Sonst ertrüge ich es nicht. Sonst müsste ich zu ihm gehen und ihn anflehen mich auszutrinken…den lieber will ich zwischen seinen Lippen sterben als noch einen Moment mehr mit dieser Gier in mir zu leben.

Seine Antwort..mit der ich nicht rechnete…treibt mir einen Dolch in den Rücken.

„…schmerzhaft…“ Und er lügt nicht..und dass zerstört mich. Sein Leid, wird mein Leid und als wäre ich auf dem Weg zu meinem Schaffot geh ich einfach weiter, als wäre nichts gewesen..durch die Türe…die schützend hinter mir ins Schloss fällt und dass Ende meiner Fassung einläutet.

Dann brech ich zusammen, die Gewissheit, dass ich es kein Leben lang ertragen werden nicht von ihm wieder geliebt zu werden lässt mich sterben noch bevor die Sonne aufgeht.

Er wollte für mich stark sein?

Ich bin hier..ganz allein…niemand kann mir Hilfe sein.

Vater, ach Vater..du hättest es nicht besser machen können….nein?

…Die Bleichheit die von unsren Wangen schneit, macht uns wie Engel schön…

..wir werden auf die Knie gehen..und beten dass der Mond verhangen bleibt…

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