Tue nie einer Krankenschwester weh, du könntest es bereuen… (by The Nurse)

Es war wieder einer dieser Abende, an dem sie völlig frustriert in der Küche stand und das Essen zubereitete. Dabei dachte sie daran, wie lange es wohl heute dauern würde, bis ihr "treusorgender"
Ehemann von seinen immer länger zu werden scheinenden Abendterminen zurück sein wird.
Wie oft würde sie das Essen wohl heute aufwärmen müssen? Das letzte Mal war alles schon ganz verkocht und dann hatte er sich auch noch darüber beklagt. Sie wagte an jenem Abend nicht, ihm zu wiedersprechen, da sie keine Lust auf eine belanglose Streiterei hatte, die irgendwann in eine nicht endenwollende Grundsatzdiskussion überging, was meist zur Folge hatte, daß er, um sie zu beschwichtigen, ihr leere Versprechungen machte, auf deren Eintreten sie vergeblich wartete.
Ihre ganze Ehe bestand aus Warten…warten auf ihn, warten darauf, daß sich etwas zum Positiven verändert, warten, warten, warten…..
Als sie so in ihre Gedanken vertieft war und dabei eine unbeschreibliche Wut in ihr aufstieg, hörte sie plötzlich wie sich der Schlüssel im Schloß umdrehte. Sie konnte schon jetzt spüren, daß er nicht gerade die beste Laune hatte, sie konnte es förmlich riechen…
Sie zufte sich noch schnell das Haar zurecht und bemühte sich, sich ihren Groll nicht anmerken zu lassen, als sie in den Flur trat, um ihn zu begrüßen.
"Hi", sagte er knapp, "Hi, wie war dein Tag? War es wieder sehr anstrengend für dich? Komm, setz dich, ich hab was leckeres gekocht."
"Ich möchte nichts essen, hab sowieso schon Magenschmerzen.", knurrte er.
"Soll ich dir dann wenigstens einen Tee machen?", fragte sie fürsorglich.
Das war zu viel für ihn. Eigentlich wollte er nur seine Ruhe haben, aber jetzt spürte er soviel aufgestaute Energie in sich, die er irgendwie abbauen mußte.
Er sprang plötzlich auf, packte sie an ihren langen blonden Haaren und drückte sie mit seinem ganzen Gewicht gegen die Wand. Als er so nah vor ihr stand und ihr sein bebender Atem entgegenschlug, konnte sie riechen, daß er getrunken hatte. Sofort begann diese Wut in ihr wieder aufzusteigen, was ihren Unwillen natürlich noch steigerte…
Er konnte ihre Abneigung deutlich spüren, was ihn nur noch mehr dazu drängte, sie jetzt zu nehmen.
Seine rechte Hand glitt unter ihren Rock und riß ihr sehr unsanft den Slip runter, während die linke Hand verhinderte, daß sie sich aus dieser mißlichen Lage befreien konnte.
Ihr liefen bereits die Tränen die Wangen hinab, aus Wut und Enttäuschung darüber, wie er ihr soetwas überhaupt antun könnte. Bisher war diese Art von Gewaltanwendung nicht nötig gewesen und sie hätte nie gedacht, daß er zu soetwas fähig wäre. Schließlich war er einmal ein sehr liebevoller und zärtlicher Liebhaber gewesen…
Jetzt befand sie sich bereits über den Eßtisch gebeugt, den er mit einer Armbewegung von dem von ihr so liebevoll hindrappierten Geschirr befreit hatte.
Er zögerte nicht lange, sie so hart wie nie zuvor von hinten zu nehmen.Sie schrie bei jedem Stoß auf, hoffte, daß es keiner der Nachbarn mitbekam, denn ihr Luststöhnen klang für gewöhnlich ganz anders. Normalerweise war es ihr egal, was die Nachbarn dachten, aber in diesem Fall…
Er zog sich aus ihr zurück und bedeutete ihr, sich auf den Rücken zu legen, immer noch auf dem Eßtisch. Dann stieß er wieder in ihren bereits sehr schmerzenden Schoß.
Plötzlich spürte sie einen peitschenden Schmerz in ihrem Gesicht…Er hat sie tatsächlich geschlagen!
Sie konnte es nicht fassen, was er da tat. Er hörte nicht auf, ehe er nicht sehen konnte wie angeschwollen und rot unterlaufen ihr Gesicht war.
Als sie merkte, daß er gleich so weit sein würde, entspannte sie sich schon etwas in der Hoffnung, daß es jeden Moment vorbei sein wird.
Ein gewitterähnlicher Orgasmus ergriff ihn und er ließ sogleich von ihr ab, um ins Bad zu gehen.
Sie lag wie versteinert noch immer auf dem Eßtisch, nicht in der Lage, sich zu bewegen, geschweige denn irgendetwas zu denken oder zu fühlen.

Sie konnte sich nicht erinnern, wie lange sie da so gelegen hatte, aber es muß wohl eine ganze Weile gewesen sein, sie fror ganz fürchterlich und es war eine Totenstille in der Wohnung.
Wo er nur sein mochte? Sie stand auf, ging ins Bad, um sich zu duschen, zog sich anschließend ihren Morgenmantel über und ging ins Schlafzimmer, wenngleich sie nicht einmal zu hoffen wagte, überhaupt schlafen zu können…
Da sah sie ihn liegen, im Land der Träume, als wäre nichts gewesen. Nicht zu fassen, daß sie diesen Mann einmal zu lieben glaubte.
Da plötzlich hatte sie den Gedanken, daß diese Tat nicht ungesühnt bleiben sollte…
Sie holte noch etwas aus ihrer Schmuckschatulle heraus, wovon sie nie gedacht hätte, daß sie es einmal benutzen würde.
Sie entledigte sich ihres Morgenmantels und kroch unter die Bettdecke.
Er räkelte sich wohlig, als er merkte, daß sie sich mit ihrem Gesicht seinem Schoß näherte, er wunderte sich nicht darüber, daß sie nachdem, was ein paar Stunden zuvor passierte, offenbar nochmal Lust auf Sex hatte.
Sie fing an, ihm einen zu blasen, was er mit einem lustvollen Stöhnen honorierte. Als er kurz vor seinem Höhepunkt war, hörte sie auf, um sich sogleich auf ihn zu setzen und ihn zu reiten.
Wieder brachte sie ihn bis kurz davor und plötzlich spürte er einen schneidenden Schmerz auf seiner Brust. Er war wie gelähmt davon und konnte überhaupt nichts dagegen tun.
Ohne weiteres Zögern zog sie die Klinge des Skalpells durch und durchtrennte ihm damit die Halsschlagader. Sie badete in seinem warmen Blut, bis es versiegte. Sie hatte dabei allerdings noch einen unglaublichen Orgasmus…der blieb ihm beim "letzten Akt" vorenthalten…
Als sie sich wieder gefangen hatte, kuschelte sie sich an seinen noch immer warmen Körper und hauchte ihm ins Ohr: "Träum süß, mein Schatz".

Veröffentlicht unter Gastautoren | Schreib einen Kommentar

Tagtraum – Strand (by Nicoletta)

Der Wind bringt endlich etwas Kühle. Der Tag war heiß, die Sonne brannte hernieder. Jetzt in der Nacht kann ich das Land erst richtig genießen, das Meer, das Rauschen, den Sand unter meinen Füßen. Ich bin geflohen vor der Heimat, endlich weg von Sorgen und Kummer, endlich mal frei sein, in meine eigenen, geheimsten Gedanken versinken, das Leben spüren, sich fallen lassen.
Ich setze mich in den noch warmen Sand, vergrabe meine Zehen darin und blicke auf das schwarze Meer.
Jetzt erst entdecke ich dich, nicht unweit von mir knöcheltief im Wasser stehen, du trägst eine weite, beige Leinenhose, dein Hemd offen und im Wind wehend. Schon lange zuvor hast du mich beobachtet, jedoch nichts gesagt.
Ich merke, wie ich nervös werde, mein Herz beginnt zu schlagen. Wir sehen uns in die Augen und ich weiß nicht, wie ich auf Deinen Blick reagieren soll. Ich sitze da und kann und will mich nicht bewegen, ein eigenartiges Gefühl steigt in mir empor. Langsam kommst du auf mich zu, mein Herz beginnt zu rasen.
Als du schließlich vor mir stehst, habe ich das Gefühl, ich sollte lieber weg von hier, aber ich bin wehrlos, mein Körper verspürt plötzlich nur noch Begierde.
Du kniest dich vor mich, nimmst mein Gesicht in deine warmen Hände und blickst mir tief in die Augen. Durch deine Berührung kommt ein leises Stöhnen über meine Lippen, ich will mehr.
Sanft trägst du mich ein Stück weiter vor zum Meer, dass meine Beine immer wieder von der Gischt umspült werden.
Der Saum meines weißen, langen Kleides wird nass. Mit deinen Händen umfasst du meine Fesseln, lässt sie langsam nach oben gleiten und schiebst das Kleid gleichzeitig mit. Ich stütze mich am Boden auf, um dich besser beobachten zu können,  beiss mir auf meine Lippen, da mein Verlangen immer größer wird.
An meinen angewinkelten Knien angelangt fällt das Kleid von selbst herab und entblößt meine Scham. Dein Blick verändert sich, ich merke, wie dein Atem schwerer wird. Deine Hände greifen nun fester an meinen Beinen aufwärts. Kurz bevor ich denke, dass du mich an meiner schon pulsierenden Stelle berührst wendest du ab, greifst mir unter mein Haar und ziehst meinen Kopf nach hinten in den Sand. Ich kann mich nicht wehren, will es auch nicht. Endlich spüre ich deine Lippen, deine Zunge, zuerst an meinem Schulterblatt, dann am Hals bis hin zum Kinn. Ich kann mich nicht mehr zurückhalten und kann mich trotz des festen Griffs ein wenig lösen um endlich deinen Mund einzufangen. Wir küssen uns innig, leidenschaftlich und wild. Es schmeckt salzig, denn der Wind hat den Geschmack des Meeres auf unsere Haut gelegt.
Mit deiner zweiten Hand öffnest du die Knöpfe meines Kleides, meine Brüste sind hart und steif als du sie berührst. Dein Druck auf ihnen wird intensiver und nun endlich wanderst du mit deinen Lippen dorthin. Deine Zunge umkreist meine Brustwarze, gleichzeitig spielst du mit Daumen und Zeigefinger mit der anderen. „Fester“ hör ich mich nur noch sagen und du richtest dich danach. Ein feiner, stechender Schmerz durchfließt meinen Körper. Ich merke, wie du immer wilder wirst und sich eine Hand zielstrebig den Weg nach unten bahnt.
Nur kurz spüre ich sie an meinem Kitzler, denn schon hast du deinen Finger in mir. Erst einen, dann den zweiten, langsam aber fest. Ich stöhne laut auf als mich auch deine Zunge berührt. Du weißt genau, wie du mich in den Wahnsinn treibst, meine Schenkel beginnen zu zittern, aber ich will noch nicht kommen. Kurz vor meinem Höhepunkt nehme ich deinen Kopf und zieh dich nach oben, stöhne immer noch von dem Pulsieren zwischen meinen Beinen.
Ich drücke dich auf den Sand und setze mich auf dich. Deine Lippen glänzen noch von meinem Saft. Du könntest dich mit einer Leichtigkeit wehren, lässt mich aber nur zu gern gewähren. Ich lecke dir über deinen Mund, beiss dir sanft in deine Unterlippe. Deine Muskeln spannen sich an und deine Adern am Hals werden dick.
Meine Zunge wandert an deinem starken Körper hinab und als ich den Knoten der Hose löse sehe ich schon wie erregt du bist. Als ich ihn sehe überkommt mich wieder eine Woge aus Wollust. Ich will wissen, wie du schmeckst und so umschlinge ich deinen Schwanz mit meinen Lippen. Langsam versuche ich ihn so tief wie möglich in meinen Mund zu bekommen, meine Zunge macht dich wild. Unsere Blicke treffen sich wieder, doch diesmal bist du unterlegen.
Noch nie zuvor wurdest du so von einer Frau  – verwöhnt!

Veröffentlicht unter Gastautoren | Schreib einen Kommentar

COH – Something I can never have Part II ( By Havoc)

Barry saß auf einem Stein in der Nähe des Feuers das Meier entzündet hatte um die Körpertemperatur seines freiwilligen Opfers zu erhöhen.
Das Feuer brannte zwischen ihnen beiden und er würde sich auf keinen Fall auf die andere Seite der Flammen begeben. Zu groß wahr die Angst dem Feuer seine Kraft zu rauben oder ihr nur einen Zentimeter zu nahe zu kommen. Er war verwirrt und hasste sich selbst dafür das er dieses Debakel hatte geschehen lassen. Sie waren allein, Meier hatte einen Patroulliengang gestartet nachdem Cold offensichtlich irgendwelche Schwierigkeiten gehabt hatte. Was genau geschehen war hatte keiner aus ihm herausbekommen können. Diese Augen, diese wunderschönen Augen.
Der Anblick hatte ihn fasziniert, er wusste das es nur Glück war das er jetzt mit Kopfschmerzen auf diesem Stein saß und nicht in einer Anstalt auf einem Krankenbett um unvollständige Sätze die keinen Sinn ergaben zu stammeln. ….Doch er konnte die Szene einfach nicht vergessen…..das war der bedeutendste Kuss in seinem leben geworden. Frauen hatte er viele geküsst und es war ein leichtes gewesen mehr zu bekommen. Er sah gut aus, er hatte Geld, war durchtrainiert und sportlich…….gewesen.
Diese Zeiten waren für immer vorbei.
Und sie? Sie hatte es ignoriert. Er hatte nicht die geringste Vorstellung wie sie ihn immer wahrgenommen hatte, konnte sich nicht ausmalen wie er für sie ausgesehen haben musste, doch die Erinnerung an das nächtliche Ölgemälde im Park und die Tatsache das sie sich in die Augen gesehen hatten, ohne Maske , Helm oder Bandage hatten ihm eins deutlich vor Augen geführt.
Sie hatte die Bestie geküsst, das Monster das er war. Sie hatte es getan obwohl sie sich der Gefahr bewusst gewesen war. Hatte all seine Warnung in den wind geschlagen. Hatte es gewollt.
Sie hatte es nicht getan um ihm zum Geburtstag zu gratulieren, soviel stand fest, das war der Vorwand aber nicht der Grund.
Sein Herz wurde schwerer als er sie betrachtete…….So nah und doch so fern.
Sie trug noch den Helm, er selbst hatte Meier davon abgehalten ihn abzunehmen da er wusste das sie darunter keine Augenbinde trug. "Vertrau mir……" ständig musste er an den fast gehauchten Satz aus ihrem Munde denken und wie sie sich ihm langsam genähert hatte um ihn nicht wieder zu verschrecken Ihre Fingerspitzen auf seinem Gesicht, nur getrennt von den Kampfhandschuhen die sie trug, die wärme ihres Atems und ihrer Lippen, die er für so unglaublich kurze zeit hatte spüren dürfen.
Eine bittere Gefühlsmischung durchströmte ihn, er war so froh das es einen Menschen gab der sich auch in dieser scheußlichen Gestalt für ihn erwärmt hatte, nur um im gleichen Atemzug von seinem Schicksal erneut verspottet zu werden.
Leise murmelte er vor sich hin: "Womit hast du jemanden wie sie verdient, und womit hast du ein solches los verdient" Das kleine Selbstgespräch und der damit verbundene Gedankengang brachen jäh ab, hatte  er ein Geräusch gehört oder bildete er sich nur etwas ein?

Im Schein der flammen räkelte sie sich unter einer Thermaldecke die sie kaum wahrnahm.
Halbschlaf war ihr Herr in diesen Augenblick und dieGewissheit ihn geküsst, und es offensichtlich überlebt zu haben ließen sie anbarry denken.
Sie war sich so sicher gewesen das es funktionieren würde, das hatte es auch.
Nicht annähernd so gut wie sie es sich erhofft hatte, aber Barry war auch wesentlich kälter als sie es sich vorgestellt hatte. Allerdings nur äußerlich, davon war sie nun mehr denn je überzeugt.
Ein lächeln machte sich langsam und schlaftrunken auf ihrem hübschen Gesicht breit, sie blinzelte und konnte durch den Visor ihres Helms ein Lagerfeuer erkennen das wohlige wärme spendete, dahinter war nur ein leerer, großer Stein zu sehen. Und doch war sie nicht allein, sie konnte spüren das er noch in der nähe war, der Dämmerschlaf wurde wieder stärker und als sie fast wieder zurück ins reich der träume geglitten war hatte sie noch einen, für sie sehr angenehmen Gedanken.
Das Feuer vor ihr brannte heiß, doch sie konnte eine leichte kriechende Kälte hinter sich verspüren, Barry musste also noch da sein, zu müde um sich um zuschauen.
Als sie ihre Augen völlig schließen wollte hatte sie zu dem Kältegefühl sogar den Eindruck seine stimme leise zu hören, diese stimme die sie so sehr mochte und……

Ihre Augen flogen auf, die Realität hatte sie innerhalb eines Sekundenbruchteils zurück, wenn auch stark benebelt, ausgelaugt und leicht des orientiert.
Sie hatte sich durch den Halbschlaf täuschen lassen, wenigstens hatte er ihre Wahrnehmung verzerrt. Barry wachte nicht hinter ihr wie sie geglaubt hatte, die Thermodecke hatte sich lediglich bewegt und einen teil ihres Rückens der nächtlichen Kälte, die mittlerweile hereingebrochen war, preisgegeben. Die Vorstellung das er bei ihr saß war reines Wunschdenken gewesen.
Dennoch konnte sie seine stimme hören, in einiger Entfernung, aber es war eindeutig seine stimme, wenn auch in einer Tonlage die sie so noch nie wahrgenommen hatte und sich augenblicklich auch wünschte das sie es so nie hören wollte.
Die Schmerzensschreie die aus seinem sich in Agonie windenden Körper entkamen waren grauenerregend, nur unterbrochen von den Geräuschen eines heftigen und unausgeglichenen Kampfes.
Irgendetwas war geschehen.
Syra rappelte sich auf, kehrte der Seite des Lagerplatzes die den Klippen zugewandt waren den rücken und machte sich, noch immer leicht taumelnd, auf den weg den kleinen Hügel zu erklimmen der ihren Ruheplatz versteckt gehalten hatte. Barry brauchte sie jetzt um jeden Preis, sie konnte es fühlen. Sie sollte recht behalten.

Arachnos sind nicht dumm. Sie sind vielleicht mit einem Mangel an Selbstständigkeit und blindem Gehorsam ihrem Lord gegenüber gestraft, aber dumm sind sie nicht. Und Gut ausgerüstet waren sie auch.
Nach den Ereignissen die sich am Lagerplatz zugetragen hatten war langsam ruhe eingekehrt. Havoc machte sich mit der Hälfte des Teams auf den weg zur Basis, da Ablösung angekündigt worden war, Meier cold und die schlafende syra waren zurückgeblieben.
Um den letzten Stunden der Wache noch einen sinnvollen Zweck zu geben hatte Meier sich aufgemacht das Gebiet ein letztes mal zu checken und so blieben nur ein seltsam schweigsamer Eistank und eine völlig erschöpfte Controllerin zurück.
Diese Tatsache und das verschwinden des Teams waren nicht unbemerkt geblieben, Die Scanner im Arachnos Lager hatten detaillierte Aufzeichnungen über das geschehen gesammelt.
Fünf Tage des Wartens sollten sich für die Organisation noch bezahlt machen. Die Überlegenheit war eindeutig, der Befehl für einen gnadenlosen Gegenschlag wurde erteilt und ein Angriffstrupp in Begleitung zweier Gifttaranteln wurde mit Waffen bestückt und ausgesandt.

Er hatte sich nicht getäuscht….
Er HATTE etwas gehört. Nachdem der Crusher einen Blick auf die noch immer schlafende Controllerin geworfen hatte lugte er über den Hügel und erstarrte. Ein voller Angriffstrupp der Arachnos bewegte sich auf ihr Lager zu und sie waren nicht mal einen Kilometer weit entfernt. Er sah sich um. Da lag sie, ahnungslos und schlafend und er würde auf keinen Fall zulassen das sie so in die Hände des Feindes fiel. Nah konnte er ihr nicht sein, das war im mittlerweile endgültig klar, aber er konnte verhindern das man sie hilflos erwischte und ihr das Fell über die Ohren zog.
Er KONNTE…und er WÜRDE.
Der Trupp kam immer näher. "Irgendwann sehen wir uns wieder" murmelte er halb zu sich, halb zu der ruhenden Person die dort im Schein des Feuers lag. "Vielleicht nicht allzu bald, vielleicht nicht in diesem Leben"
Er bedeckte seinen ohnehin massiven Körperbau mit der dicksten Eisschicht die ihm gelang, zählte die 40 Mann starke Angriffstruppe durch und machte sich mit einem entschlossenen Supersprung auf den weg in die Senke die vor dem kleinen Hügel mündete.
An diesem Punkt würden sie das Feuer kaum entdecken können. Sie würde vielleicht ihrem Schicksal entgehen können. Showdown.

Von der Spitze des Hügels starrte Syra fassungslos und schockiert in die kleine Tal senke und wollte das Bild das sich ihr bot einfach nicht wahrhaben. Sie war den Tränen nahe.
Gifttaranteln, Mu-Beherrscher, Soldaten und Leutnants einer voll gerüsteten Mannschaft hatten sich wie zu einem Schlacht fest zu einem Kreis aufgestellt und gaben alles was ihre Waffen und Fähigkeiten zu bieten hatten. In der Mitte dieser Todeszone war nur ein einziges Ziel, Barry.
Das was von dem Crusher übrig war spottete jeglicher Beschreibung, sein gequältes aufschreien in ihren Ohren benetzte ihre Augen mit Feuchtigkeit.
"Oh Gott, Barry….nein" hauchte sie unhörbar in ihren Helm.
Die Arena dieses ungleichen Kampfes war mit Eisbrocken übersät, achtzig Prozent seiner Rüstung waren durch Gewalteinwirkung ab geplatzt und wurden durch riesige Flächen gefrorenen Blutes ersetzt.
Eine klaffende Wunde an seinem rechten Arm verhinderte das er ihn wie gewohnt einsetzen konnte und bei fast jedem schlag den er einsteckte sackte er mit einem Knie ein und ging beinahe zu Boden,benebelt vom Gift der Taranteln, während die Mu-Beherrscher seinen Geist und seine Seele tief in seinem inneren peinigten.
Sie konnte nicht kämpfen, sie wusste das es Auswegslos war in diesem Zustand.
Sie war zu schwach und die Gegner zu zahlreich.
Doch irgendetwas musste geschehen, sie konnte nicht einfach tatenlos zusehen.
Heilung.
Ihre Heilfähigkeit hatte sie selbst vor barry gerettet und vielleicht konnte sie ihm wenigstens so ein wenig Zeit verschaffen. Wenn allerdings nicht bald Hilfe eintraf würde es kein Gutes ende nehmen.
Sie mobilisierte ihre letzten Kräfte, nahm all ihren Willen zusammen um seine wunden zu heilen und konzentrierte sich auf ihn……..Dann heilte Sie……während des Vorganges konnte sie einen Teil seiner schmerzen fühlen, es war grauenhaft. Sie legte alles was sie hatte in einen 2ten Heilschub, fokussierte sich ganz auf barry…..und sah so den Geißelspinnenhenker nicht der sich von hinten näherte.

Er war am Ende, seit über einer Stunde schlug man auf ihn ein, schnitten Klingen sein e Haut auf der kein Eis mehr war und sein Geist wurde ständig gemartert von psyonischen Attacken gleich mehrerer Beherrscher. Aber sie hatten das Lager nicht gefunden. Das war alles was noch zählte. Wenn er fallen würde dann wusste er wofür.
Er schaute immer nur zu seinen Gegnern, wollte um jeden Preis verhindern das er durch eine Unachtsamkeit die Position der schlafenden verriet, sonst wäre das alles umsonst gewesen.
Der Schlag am Kinn traf ihn hart und raubte fast sein Bewusstsein, riß ihn jedoch aus dem Gleichgewicht, er ging auf die knie, der Kriegskolben hatte ihn voll erwischt.
"Das wars dann" Blut troff aus seinem Mundwinkel nur um Sekundenbruchteile zu einer dicken, dunklen Eisschicht zu gefrieren.
"Du hast alles gegeben für eine letzte gute tat, und gleich fällt dein Vorhang Barry Riggs"
In dem Moment wurde ihm klar das er nur EINEN Kolben ins Gesicht bekommen hatte, wo war der zweite Henker?
Dann sah er das glühen an seinem Körper und fühlte sich etwas besser….dann wieder dieses allzu bekannte wohltuende glühen, er drehte sich zum ersten mal seit der Kampf begonnen hatte zu dem Hügel hinter dessen Kuppe sich das Lager befand, da stand sie, wankend, und gab ihre letzten Kraftreserven um ihm zu helfen.
"Kleine mach das du hier wegkommst!" dachte er bei sich doch es war zu spät.
Er sah wie sich der Geißelspinnenhenker hinter ihr enttarnte und seinen Henkers schlag genau in ihrer linken Flanke platzierte. Syra bekam das schon nicht mehr mit, sie war einfach in sich zusammengebrochen. Das konnte sie nicht überlebt haben.
Er sah die Szene von weitem und starb……..innerlich.
Für 4 Sekunden spürte Barry NICHTS mehr und dann, ohne das es ihm nur im geringsten bewusst war, kam der Moment den Havoc ihm Monate vorher Prophezeit hatte, der richtige Zeitpunkt, die richtige Motivation.
Der gellende Aufschrei der seiner Kehle entfuhr war weder ein Word noch ein Schmerzensschrei. Ein Ausdruck tobender Wut der noch einen Kilometer weit zu hören war und jedem anwesenden durch Mark und Bein ging. Der Arachnos Trupp zuckte komplett zusammen, die Soldaten konnten nicht glauben was sie sahen, er richtete sich blitzartig wieder auf, den Kopf in den Nacken geworfen und die riesigen Arme ausgebreitet. Eis überzog ihn blitzartig, er ignorierte alle Angreifer in seiner Nähe, fasste den Henker ins Visier und warf sich mit einem Shoulder Tackle einfach in die ihn umgebenden Gegner. Der Mob explodierte wie eine Schar Sspielzeugsoldaten die von einem Kind mit einer läppischen Handbewegung vom Tisch gefegt werden, 6 der Soldaten sollten nach nur dieser einen Attacke erst wieder auf der Krankenstation des Ziggurats zu Bewusstsein kommen.
Sein Ziel fest im Blick preschte er auf die Anhöhe zu, nichts würde ihn aufhalten können.
Als der Geißelspinnenhenker seinem Opfer gerade den Rest geben wollte sah er die Eisbestie auf sich zu stürmen, der Gesichtsausdruck unter seinem Helm nahm panische Züge an, steif vor blankem entsetzen war der hochrangige Soldat zu keiner Handlung fähig und blieb wie versteinert.
Der erste Schlag reichte.
Titanstahl und Sichtelektroden des Arachnoshelmes wurden durch den immesen Druck den der Faustschlag mitbrachte zu einer einheit, der zweite schlag zermalmte Joch und nasenbein….brach seinen Kiefer und ließ den Ansatz seiner Stirn zu einem chirurgischen Mosaik zersplittern.
Der dritte und vierte Hieb, die auf den Oberkörper zielten, waren nur dank der Kevlarverstärkten Panzerung der Rüstung nicht tödlich, nicht das es Barry noch interessiert hätte.
Er packte den Spinnenhenker mit der Rechten am Hals drehte sich zu dessen Kameraden um, die mittlerweile die Verfolgung aufgenommen hatten und schleuderte ihn wie eine Puppe in den Pulk.
Sollten sie kommen…..noch würde er sich wehren bis……
Mit einem mal war die Szene in ein Flammenmeer gehüllt, 3 Sekunden später explodierte der brennende Mob in gleißend blauem Licht.
Hav´s und Meier´s "Final Taktik", keine Sekunde zu früh.

Barry kam wieder zu Bewusstsein, er lag auf dem Hügel den er Stunden zuvor erstürmt hatte, der morgen war längst angebrochen und er sah havoc und Meier mit einigen ppd Offizieren am Rande der Szene stehen. Von den arachnos war weit und breit nichts mehr zu sehen. Krankenhaus oder Zig waren ihre neuen Herbergen. Der Crusher blickte sich suchend um, keine Spur von ihr…..Panik stieg in ihm auf, er setzte sich hin um das Feld besser überblicken zu können…..

"Sie ist in Sicherheit Cold" hinter im stand der kleine medic-cyborg den sie in der Basis entwickelt hatten…"Ich war rechtzeitig hier und sie kommt durch."
"Danke HeilO.." murmelte Barry…….
Dann sah er den kleinen Bot zu seinem höchsten Chef, Havoc tapsen, er schien einige Sätze zu sprechen und deutete dann in Cold´s Richtung.
"Was HeilO? Barry ist wach ???" Hav drehte sich um "Barry was in Gottes……..Barry?"
Doch von dem Eistank war keine Spur zu sehen.

Veröffentlicht unter COH Universum | Schreib einen Kommentar

COH – Something i can never have Part I

„Was guckst du so melancholisch?“ fragte Syra leise und tat einen Schritt auf den großen Eisklotz zu. Dieser stand am Rand der Klippe und blickte in das Wasser. Sie waren nun schon den fünften Tag in Folge hinter dem Damm der Faultlines. Dort wo Arachnos noch die Überhand inne hielt.
Fünf Tage in denen sie nichts anderes getan hatten als kämpfen, schlafen, Wache halten, kämpfen, schlafen..
Jetzt waren es Cold Crusher und Syra Green die Wache hielten, während der Rest schlief. Ansich gehörte Syra nicht zu Havocs Team, sie war noch jung und sollte ihre Zeit der Schule widmen, anstatt ihr Leben in Gefahr zu bringen. Doch als sie erfahren hatte, das seine Leute zu diesem Einsatz ohne Heilfähige Unterstützung losziehen wollte, lies sie nicht mehr locker und Havoc ahnte, dass es mehr Aufwand machen würde, Syra von diesem Vorhaben abzubringen, als die Faults im Ganzen zu reinigen. Schlussendlich, war ihm auch wohler bei dem Gedanken – er hatte Syra als fähige Heldin und gewissenhafte Heilerin kennen gelernt. Wenn auch das heilen nicht ihr hauptsächliches Talent war, gab sie eine wertvolle Unterstützung ab.
„ Hm.“ brummte Cold und zog seine Schultern hoch, bis ihm wieder einfiel, das Syra das vermutlich nicht bemerken würde. Diese sprang leichtfüßig über einen kleinen Graben um neben ihm zum stehen zu kommen.
Kurz durchzuckte es ihn, als sie an dem Abgrund lang tanzte, den sie vermutlich gar nicht sah – doch dann beruhigte er sich mit dem Gedanken, dass sie schon bei mehr als nur einer Gelegenheit bewiesen hatte, die Welt um sich herum auf ihre ganz eigene Weise wahrnehmen zu können.

Kurzes schweigen, dann griff sie nach dem Helm ihres Schutzanzuges und zog ihn ab. Keine Bandage, kein Stacheldraht – nur langes grünes Haar, geschlossene Augen und ihr Lächeln.
„Hm?“ fragte sie nach und lies nicht locker.
„Woher willst du wissen ob ich melancholisch drein seh…“murmelte er. Einerseits fühlte er sich bei seinen Gedanken ertappt, Andererseits wollte er Syra nicht dafür anpampen, dass sie auf ihn einging.
Ihr Blick wäre jetzt bestimmt nekisch, aber ihre Augen blieben eisern geschlossen als sie sich ihm zuwandte und so arg lächelte, dass ihre Nase sich kräuselte.
„..ich weiß ja, dass du ein cooler Typ bist…“ begann sie und weil sie es so locker betonte, wie sie es betonte, musste auch er lächeln, obwohl es ihn bisweilen bis ins Mark traf….cool zu sein. Syra sprach indess unbeirrt weiter. „…aber in den letzten 10 Minuten ist die Temperatur um dich herum bestimmt noch 4 Grad gefallen…“
Cold sah sie einen Augenblick verständnislos an, dann schüttelte er seinen Kopf.
„..das ist jetzt nicht dein Ernst?“
Syra kichert vergnügt.
„Ne…“ erwiderte sie.“..du hast geseufzt…“
Wieder schwiegen beide, dann ertönte ein weiteres leises..
„..Hm..“ von dem Eistank.

Syra plazierte ihren Helm taktisch auf dem Boden. Grün. Grün wie ihr Anzug. Grün wie ihr Haar. Eines Nachts hatte sie ihm davon erzählt, dass ihr Vater sie liebevoll Greeny genannt hatte, danach hatte sie geweint und Cold  hatte sich hilflos gefühlt, weil er sie nicht einmal in den Arm nehmen konnte zum trösten.
Aber auch das lag schon ein Weilchen zurück.
Sie tat es ihm nach und blickte scheinbar in den Abgrund, so standen sie eine ganze Weile, bis er schließlich doch mit der Sprach rausrückte.
„..es ist nichts wichtiges….ich hock hier nur im Nirgendwo, hab Leistungspellets gefrühstückt, das Wetter ist bescheiden und ein Ende des Ganzen ist nicht abzusehen…“
Während er sprach, wandte Syra sich ihm wieder zu, ohne ihm ins Wort zu fallen.
„…es ist ja auch das was ich tun will, aber heute..“ Ein erneuter Seufzer verließ seine Lippen und seine Zuhörerin stellte ihren Kopf schräg. „….ich hab Geburtstag und im Vergleich zu all dem hier ist das lächerlich unwichtig…“ Seine Schulter zuckten ein weiteres Mal nach oben.

Für einen Moment sah es aus, als würde Syra vor lauter Überraschung die Augen öffnen, statt dessen presste sie diese fest zusammen und begann über das ganze Gesicht zu grinsen.
„Oh mein Gott , du hast Geburtstag?“ rief sie aus und klang im Gegensatz zu Cold restlos begeistert ob diesem Umstands.
„…Hm..“brummte Cold, noch ein wenig düsterer, aber zustimmend. Er wollte es eigentlich niemanden auf die Nase binden, andererseits…
„ Oh dann lass mich dir gratulieren…“ wann immer sie sich freute wurde ihre Stimme eine schlappe Oktave höher, alle zogen Syra damit auf, wenn auch auf liebevolle Art. Einmal hüpfte sie auf der Stelle und erinnerte ihn einmal mehr daran wie jung sie noch war, dann ein Schritt in seine Richtung, noch einer und ihre rechte Hand die sich nach ihm strecke.
Mit einem Schlag wich all das Vergnügen, dass sie ihm gerade erst aufgedrängte hatte aus seinen Knochen und seine Stimme klang sehr ernst.
„Nicht.!“ warnte er sie und tat selbst einen Schritt rückwärts.
Dancing on the Edge.
Syra hielt in ihrem Tun inne und er sah wie sie lauschte, als vermutete sie, er habe jemand gehört. Jemand der vielleicht angreifen würde. Doch sie konnte niemanden ausser Cold in ihrer Nähe ausmachen, so legte sich ihre Stirn in Falten und schüttelte fragend ihren Kopf.
„…was nicht?“
„…Du wolltest mich berühren, du sollst mich aber nicht berühren…“antwortete er knapp.
„…ach Cold….“ erwiderte sie leiser, vollendete den einen Schritt und stand so vielleicht einen weiteren von ihm entfernt. Ihre Arme hingen tatenlos an ihrer Seite und sie lächelte milde in seine Richtung.
„Nein.“
Wieder zog sich ihre Stirn zusammen, diesmal etwas ärgerlich.
„…ich werde doch wohl einem Freund zu seinem Geburtstag einen Kuss geben dürfen…“ erklärte sie während sie ihre Arme hob, als ob das gestikulieren ihre Argumentation verstärken würde –  in ihrer Stimme lag dieser Hauch von zickiger Unterton, den viele Teenager inne hatten. Oder auch erwachsene Frauen. Er überhörte den Ton völlig, weil er für eine Tagtraumsekunde ihren Worten erlag.
Einem Freund.
Einen Kuss.
Seine Augen schlossen sich und wieder schüttelte er seinen Kopf.
Diesmal jedoch klang seine Stimme sanfter.
„Tut mir leid Syra….das geht nicht..du weißt doch….ich bin eben ein cooler Typ..“
Er lachte – doch es wurde rauher, als er beabsichtigt hatte und für seinen Geschmack klang es deutlich zu schmerzlich.
Und ihr war es nicht entgangen, Natürlich nicht. Was sie nicht zu sehen vermochte glich sie zur Genüge mit Anderen Antennen aus. Ihre Lippen schürzten sich schmerzlich mitfühlend.
„Du könntest mir ruhig etwas Vertrauen entgegen bringen…“forderte sie leise.
„…ich vertrau dir doch ….“ erwiderte und wünschte sich, sie würde aufhören ihn um etwas zu bitten, was ihm so schwer fiel abzulehnen. „ …aber..“
„…aber du kannst nicht glauben, dass ich genug Energie, genug Wärme für uns beide habe?“ fiel sie ihm ins Wort.
Genug für uns.
Genug für Beide.
Sie hatte 'uns' gesagt.
Für einen absurden Augenblick überlegte er, ob sie ihn mit Absicht quälte. Oder ob er vielleicht dem Alptraum einer Blutwitwe erlegen war.
„…nein..aber…“ setzte er abermals zur Verteidigung an. In einem Teil seines Hinterkopfes saß ein Mann und lachte sich schlapp. Cold stellte sich ohne Zögern, ohne Furcht in die feindlichen Reihen und hielt sie unter seiner Kontrolle. Er konnte Prügel einstecken wie kein Zweiter und es gab schon manchen Moment in dem er einem deutlich stärkeren Gegner frech ins Gesicht lachte, weil er wusste, weil er wusste, dass er die Kontrolle behalten würde.
Aber niemand.
Kein Kampftrainig und keine Mutation der Welt machten einen Immun gegen das Bitten einer Frau und so ließ er sich wieder von ihr das Wort klaun.
„…..aber..?“ fragte sie leise nach, noch bevor er weiter sprechen konnte und irgendwie versagten ihm bei ihrem fast verletz anmutenden Ton die Argumente.
Sie wusste schließlich, wer und was er war.
Sie hatte oft genug gesehen, was mit jenen geschah, die ihm zu Nahe kamen.
„..Greeny..“ antwortete er nur leise, fast hilflos und dass er sie bei ihrem Kosenamen nannte lies sie schlucken.
„…vertrau mir doch…“hauchte sie   und biss sich auf die Unterlippe. Und das war es, was er wollte. Er wollte ihr glauben, er wollte ihre Sicherheit , ihre Zuversicht teilen. Er wollte diese Stimme in seinem Kopf zum schweigen bringen, die ihm unablässig erzählte, dass Syra einfach nur erfrieren würde, in Sekundenbruchteilen. So wie jeder Andere auch, der ihm zu Nahe kam. Und Syra war ganz gewiss einer jener Menschen, denen er im Leben nie etwas antun wollte.
Käme sie ihm zu Nahe, würde er das blühende Leben, ihr Lachen, all das wundervolle an ihr mit seiner Kälte ersticken. Der Gedanke allein versetzte ihm einen Stich.
Einem Freund.
Ein Kuss.
Uns.
Es stach ihn, sich vorzustellen überhaupt jemanden nah zu sein.
Es stach ihn, sich vorzustellen ihr nah zu sein.
Alles sinnlos.
„….bitte…vertrau mir…“wiederholte sie fast zu leise und er glaubte in ihrer Stimme etwas zu hören, was danach klang, als wünschte auch sie sich, ihm nur einmal nah zu sein.
Er schüttelte seinen Kopf. Diese Nacht machte ihn melancholisch.
Er uns Syra waren Freunde, mehr nicht.
Schmerzlich genug, einem Freund nicht nah sein zu können.
„…vertrau mir..“ hatte sie es nochmal ausgesprochen oder hatte er das nur in seinem Kopf gehört?
Cold betrachtete sie.
Ihr vertrauen. Ihre Worte klangen in seinen Gedanken nach, als wollten sie ihm umgarnen, betören. Wie sie so dastand. Wortlos um eine Chance bittend. Sie bat um etwas, dass er sich von Herzen wünschte. Während er sie so ansah, begann sich sein Denken zu teilen. Im Hintergrund wetterte die Vernunft, das Gewissen.
An der Oberfläche schwammen Bilder von ihr. Sie war jung, aber kein Kind mehr. Er hatte mehr als einmal gesehen, wie Männer, doppelt so hoch und doppelt so breit wie sie, ängstlich schlotternd vor ihr auf die Knie gingen…ohne dass sie auch nur ein Wort gesprochen oder einen Finger bewegt hatte. Ein zwei Kleinigkeiten aus ihrer Vergangenheit. Syras Potential war ihre Gedankenwelt. Manchmal schien es ihm absurd, dass diese junge Frau eine Horde an Bösewichten mit einem Gedanken vollkommen lähmte, vielleicht…vielleicht unterschätze er sie wirklich. Vielleicht vertraute er ihr wirklich nicht genug. Vielleicht war sie diejenige, die Kraft ihrer Gedanken dazu in der Lage war, sich vor seiner Kälte zu schützen. Geist über Körper?
Vielleicht war sie diejenige, die ihm nah sein konnte?
In aller Freundschaft?
Karusell im Kopf.
Eigentlich war er nicht konservativ. Einen neuen Weg zu gehen war nie verkehrt. Nur in dieser einen Sache?
Doch er fühlte wie sich die Waage auf ihre Seite kippte. Für einen Moment dachte er sogar darüber nach, ob sie vielleicht in seinen Kopf gekrochen war um seinen Widerstand in aller Liebe dahin schmelzen zu lassen. Wer weiß schon, ob sie dazu nicht in der Lage wäre.
Sein Blick glitt prüfend über sie hinweg – der kurz ansteigende Puls lies ihn wissen, dass sie ihn nicht manipuliert.
Es war sein Wunsch, nach menschlicher Nähe die seine Bedenken langsam aber sicher verdrängten..nein..betäubten.
Vielleicht auch der Wunsch nach ihrer Nä…
Abermals schüttelte er den Kopf, nur ganz leicht, nur für sich.
Er mochte Syra und sie mochte ihn.
Das wussten beide und er hatte sich nie darüber Gedanken gemacht, ob es vielleicht mehr war, als nur 'mögen'. Denn selbst wenn es so wäre, hülfe es ihm nichts.
Was nützt die Liebe in Gedanken, wenn seine Kälte ohnehin immer zwischen ihm – und jedem Anderen Menschen stehen würde.
Sein Blick verblieb auf ihr und er schluckte.
Kein Wort war über seine Lippen gedrungen. Und dennoch zeichnete sich ein sanftes Lächeln auf ihre Züge, als hörte sie an seinem Schweigen, dass er für diese Momente aufgegeben hatte..nein…ergeben in ihre Zuversicht.
Im Vertrauen in ihre Fähigkeiten.
Ein seltames Mimikspiel. Ihr Kopf senkte sich …wieder biss sie sich verstohlen auf die Unterlippe, als wäre sie plötzlich zu schüchtern um ihr Vorhaben in die Tat um zu setzten.
Er konnte den Blick nicht von ihr lassen.
Da tat sie den Schritt zu ihm und er musste sich zwingen stehen zu bleiben. Seine Muskulatur spannte sich und es lies ihn fast körperlich leiden. Zu lange hatte er sich selbst konditioniert Nähe zu meiden.
Ihre rechte Hand hob sich, grün waren die Handschuhe, passend zu dem Kampfanzug…und Sekunden später fühlte er ihre Fingerspitzen über sein Gesicht hinweg tasten. Vielmehr die rauhe seltsame Oberfläche ihrer Schutzhandschuhe.
Immer wieder kurze Berührungspunkte, als krabbelte eine große Spinne über sein Gesicht. Er hatte oft gesehen wie sie Braille las und insgeheim ihre geschickten Finger bewundert. Diese jetzt auf seinem Gesicht zu fühlen war ihm eine Wonne..
Obendrein zuckte sie nicht vor ihm zurück, kein Luft anhalten. Keine Anspannung von ihrer Seite, als ginge seine Kälte tatsächlich an ihr vorbei.
Ein ganz seltsam-angenehm-mulmiges Gefühl bat um einen Platz in seinem Bauch.
Ihre Rechte fand ihren Platz an seiner Linken Wange und kurz darauf ihre Linke Hand platz an seiner rechten Wange. Er verstand sehr wohl den Sinn ihres Tun. Sie musste sein Gesicht richtig fassen, um seine Proportionen richtig einzuschätzen, damit sein Geburtstagskuss nicht auf seiner Nase landet. Doch schon jetzt war es ihm mehr Geschenk als alles Andere.
Und sie lächelte und wie sie lächelte, als wäre sie diejenige die beschenkt würde. Und nichts an ihr sah nach dem Schmerz aus, den er für gewöhnlich in jeden pflanzte.
Peinlich berührt bemerkte er, dass er nervös war. Völlig unangebracht. Er schob es auf seine Angst, sie verletzten zu können. Ihr Lächeln nahm liebevoll verschmitze Züge an, dann wurde der Druck ihrer Hände fester, um seinen Kopf führen zu können und er ließ es nach ihrem Willen geschehen.
„Alles Gute zum Geburtstag wünsche ich dir..“ flüsterte sie leise, schon auf dem halben Weg zu ihm. Schon so nah, dass er den Atem der mit ihren Worten ihren Mund verließ auf seiner kühlen Haut fühlen konnte und machte, dass er seinen Atem anhielt.
Dann küsste sie ihn.
Nichts spektakuläres. Nur ihre Lippen auf seinen. Ganz sacht, wie man es unter Freunden schon mal tun kann.
Nur das ihre so warm..im Vergleich zu seinen ..fast heiß waren. Sie brannten auf wundervolle Weise und machten ihn auf die schönste Art wehrlos. So nah und so warm Dieses Gefühl hatte er so lange vermisst…
Ein Atemzug lang, den weder Syra noch Cold tätigten. Ein Atemzug lang, nachdem ein Kuss unter Freunden zu Ende sein sollte. Der zweite begann und sie löste sich nicht, statt dessen schmiegte sie sich näher zu ihm und er fühlte den Drang seine Arme um sie zu legen.
Ihre Lippen öffneten sich eine Winzigkeit, etwas von ihrem Atem drang zu ihm und brachte alles durcheinander. Sein Denken, seinen Bauch.
Seine Knie wollten weich werden und dieses Gefühl drohte ihn zu übermannen, als sich die lästige Vernunft im Hinterkopf meldete und ihm davon erzählte, dass Cold wohl schwer sagen könnte, wo seine Lippen endeten und ihre begannen.
Und es war wahr.
Als er darauf achtete fühlte er sie nicht mehr, obwohl sie ihm noch immer nah war.
Er fühlte auch, dass er es nicht war, dessen Temperatur angestiegen war – zumindest nicht an der Aussenhaut.
Das Kribbeln in seinem Bauch verursachte ihm plötzlich Übelkeit, er wich zurück und krümmte sich in dem Schmerz, der Syras Anblick ihm auferlegte.
Sie stand da noch immer, wie eben, als er sie noch fühlten konnte.
Ihre Augen geschlossenn.
Ihr Kopf etwas schräg gestellt.
Ihre Hände, seinen imaginären Kopf haltend.
Der Ausdruck auf ihrem Gesicht, war so zärtlich liebevoll, dass es ihn würgte – weil über all dem sein  Rauhreif lag.
Seine Kälte.
Ihre Lippen waren bläulich.
Ihre Haltung erstarrt und er war schlichtweg unfähig etwas anderes zu tun, als sich zu hassen.
Ein Schrei krampfte sich in seiner Brust zusammen, aber alles, was seine Kehle verließ war ein erstickstes Keuchen.
Eine Minute verging.
Zwei.
Fünf, in denen er nichts tat…weil er wusste, dass es nichts zu tun gab, wenn er jemanden berührt hatte. Dann gab es nur einen Weg.
Er wollte sie an sich drücken, doch er konnte nicht, so starrte er….so starrte er sie an und sah ein schwaches grünes Glühen in ihrer Brust.
Erst nur klein und unauffällig, dann wurde es faustgroß und gewann an intensität. Es war, als wolle es sich nach allen Seiten ausbreiten, würde aber gefangen gehalten und zum Trotz wurde es heller, so es nicht größer werden durfte.
Colds Stirn legte sich in Falten und für aberwitzige Sekunden fragte er sich, ob Syra womöglich explodieren würde – was der Wahrheit, verblüffend Nahe kam.
Fast zwei Minuten glühte dieses Licht vor sich hin um dann mit einem Mal mit einem fast hörbaren Riss das Gefängnis zu sprengen und sich ein einer Welle durch ihren Körper und darüber hinaus zu pflanzen.
Schon oft hatte er gesehen, wie Syra heilte. Wie das Licht in ihr entstand und ihren Körper verließ und allen die in ihrer Nähe standen, kraft spendete oder sogar Wunden heilte.
Doch das, was gerde ihn berührt..durchdrungen hatte, überschritt dieses Gefühl bei weitem.
Sein Körper kribbelte als stünde er noch immer unter Strom, ein Wärmeschauer…für diese Sekunden fühlte er Syra in sich auf eine Art und Weise, die er nicht in Worte fassen konnte und Syra…Syra löste sich aus ihrer Erstarrung…wankte…blinzelte.
Ihre Stirn legte sich in Falten.
„..mir….mir ist kalt..“flüsterte sie kraftlos, als wäre sie soeben von den Toten auferstanden.
Cold blickte zu ihr, als sie sprach und sie sah ihn an.
Grüne Augen.
Wunderschöne tiefgrüne Augen.
Ihr Blick wirkte entrückt.
Sie hatte ihm erzählt, was mit jenen Menschen geschah, welchen sie in die Augen sah, und trotz dem Wissen, war da etwas in ihren Augen, dass ihn weiterhin hineinsehen lassen wollte.
Hypnotisch fast.
Venusfliegen falle.
Alles in Zeitlupe.
Sobald dern Blickkontakt herrschte fühlte er es…sie….wie lange Arme,wie Tentakeln die sich nach seinem Verstand streckten…trotz ihrer Erschöpfung zielstrebig in jene Richtung drangen in welche er seine Geheimnisse hortete, die schlimmen Geheimnisse. Die hässlichen Alpträume. Es war wie eine mentale Vergewaltigung.
Eine Sekunde,
Zwei Sekunden, dann verdrehte sie die Augen und brach kraftlos zusammen.
Das drängen in seinen Gedanken löste sich im gleichen Moment in Luft und er war dankbar, weil er noch immer klar denken konnte.
Und er machte sich Sorgen, weil da etwas in ihm, gerne dort weitermachen würde….
Er schüttelte alles von sich ab. Der Drang zu ihr zu laufen um ihr zu helfen, war gar nicht erst aufgekeimt. Das letzte was sie brauchte war noch mehr Kälte.
So weckte Meier.
Meier würde dafür sorgen, dass ihr warm wurde.
Sie schlief unmittelbar ein, diese Welle musste sie all ihrer Reserven gekostet haben, gelogen hatte sie nicht. Sie hatte ihn überlebt, dort wo Andere gestorben wären.
Dennoch, war er jetzt unglücklicher als noch zu Beginn der Nacht.
Denn jetzt, wusste er genau, was niemals seines sein würde.

Veröffentlicht unter COH Universum | Schreib einen Kommentar

Adjenna Dostojewski – Jagd

Object Z12: Caleb Thompson, 28 Jahre alt. Blondes Haar. Blaue Augen. 1,80 m groß. ca. 74 Kg.
Sportliche Figur.
Beruf: Vizechef bei Human Dynamics einer erfolgreichen Werbeagentur.
Stammt aus gutem Haus, verdankt seinen beruflichen Erfolg seiner Disziplin und Zielstrebigkeit.
Hobbies: Tiefseetauchen, Bungee Jumping, Billiard, Sprachen, Operette
Sexuelle Motivation: Dominant, wählerisch.

Caleb stand mit einem Freund an der Bar seines bevorzugten Clubs. Angenehme Atmosphäre, hübsche Menschen und dennoch stank es nicht nach Snobs. Zumindest nicht nach diesen Snobs die ihn ankotzten. Der Abend verlief wie viele Anderen auch, er und Josh lachten viel, viele Frauen die ihm zwei oder auch eindeutige Blicke zuwarfen. Obwohl sie durch die Bank schön anzusehen waren, langweilte es ihn. Es gab so viele von ihnen. Zu viele.
Kurzfristig überrascht war er, als ein Mann in einem schwarzen Anzug und Knopf im Ohr auf ihn zu trat und ihn höflich zu einem Gespräch mit seiner Arbeitgeberin einlud. Da sie sich einen Lakaien wie diesen leisten konnte, nahm Caleb an, dass sie wohl wichtig war – vermutlich sogar keine Sekunde daran zweifelte, dass seine Neugier ihn dieses Angebot annehmen lassen würde.
Er erklärte dem Lackaffen, ebenso höflich, dass er kein Hund wäre, der angelaufen käme, wenn man nach ihm riefe – und er freute sich, so er diese Worte seiner Arbeitgeberin ausrichten würde.
Das kurze Zaudern des Lakaien ließ ihn vermuten, dass er eine derartige Abfuhr noch nicht oft überbringen musste und dieser Umstand hob seine Laune nochmal um ein paar Nuancen. Als Josh den Laden verließ, weil er zu müde war, zog Caleb sich zu den Billiardtischen zurück.
Dort war der Andrang nicht übermäßig hoch, die meisten begeisterten Billiardspieler zogen es sicherlich vor in ein richtiges Studio zu gehen – doch für Caleb waren diese Tische gut genug, um nach ein zwei Bier noch eine ruhige Kugel zu schieben.
10 Minuten nachdem er zu spielen angefangen hatte, besetzte eine Frau den Tisch neben ihm
Eine von diesen zahllosen unglaublich gut aussehenden Frauen. Sie trugt ein schwarzes Kleid mit spagetthi träger – hübsch aber nicht billig. Ihr langes Haar war offen und sie bewegte sich auf eine Art und Weise die deutlich machte, dass sie um ihr gutes Aussehen wusste.
An diesem Punkt verlor er bereits das Interesse an ihr.
Vermutlich wäre es nie wieder aufgekeimt, hätte sich nicht ein Anderer Mann dazu entschlossen sie anzusprechen. Bemerkenswert tumb.
Er zögerte gute 15 Minuten, bis er sich schließlich an ihren Tisch wagte um sie mit den Worten.
„Na schöne Frau, wollen wir ein Spielchen wagen?“ zu begrüßen.

Caleb zögerte seinen Stoß etwas heraus um das Szenario unauffällig zu beobachten.
Die Dunkelhaarige Frau, die gerade auf unverschämt laszive weise über den Tisch gebeugt ihren Stoß vollendete, betrachtet die Kugeln auf ihren Tisch und erst als die letzte in ihrer Bewegung inne hielt, wandte sie sich an den Mann der sie angesprochen hatte.
„…ist das alles was du an Kreativität zu bieten hast, oder kommt da noch mehr?“ fragte sie – eher locker von der Zunge.
Der Mann war deutlich irritiert, schüttelte den Kopf und erwiderte.
„..ähm..entschuldigung…“
Im Gegenzug, zog sie die Augenbraue hoch, ein Ausdruck von Langweile schlich sich in ihr Gesicht und die nächsten Worte waren deutlich kühler.
„…offebar nicht.“ damit wandte sie sich auch wieder ihrem Spiel zu ohne dem bedröppelt da stehendem Mann noch eines Blickes zu würdigen, als dieser bemerkte, dass er sich zum Idioten machte suchte er das weite.
Caleb schmunzelte und versenkte die schwarze Kugel auf seinem Tisch.
2 Spiele später geschah, was eben manchmal geschieht, wenn von einem Billiardtisch zum nächsten nicht genügend Platz ist, als er mit dem Queue ausholte um Schwung für seinen Stoß zu nehmen, stieß er Hintern der guten Frau neben ihm zu sammen und versaute daraufhin gehörig die Ablage. Dabei war der Abend so nett gelaufen. Und nur weil sie hübsch war, musste sie nicht denken, dass er sie mit Samthandschuhen behandeln würde.
So fuhr er rum und sie an.
„ Herrgott, von einer hübschen Frau wie dir, könnte man eigentlich erwarten, dass sie nicht wie eine Bauernmagd um den Tisch trampelt. Ohne Hirn und ohne Verstand.“
Die Frau tat einen Augenblick lang nicht, dann drehte sie sich um und sah ihn kühl an.
„…und von einem jungen Mann wie dir, wäre es wohl nicht zuviel verlangt, wenn er mit seinem Stecken umgehen könnte…“
In ihrem Blick fand er die Zweideutigkeit, die man in ihre Worte interpretieren könnte nicht, aber die Art und Weise wie sie ihn ansah, regte sofort seinen Widerstand. Sie war nicht nur hübsch, sondern ziemlich von sich eingenommen.
Er lächelte schal und seine Stimme klang dementsprechend abfällig.
„…was ist der Spruch billig…“
Ihre grünen Augen blitzen, es sah..hübsch aus, dann sah er sich von ihr demonstrativ gemustert bis sie in seine Augen zurückfand.
„..wenn ich dich so anseh, versteh ich auch gleich warum du dich mit billig so auskennst.“
Gift.
Er begann sich zu amüsieren, obgleich es sich nicht in seiner Mimik widerspiegelte, stattdessen musterte er sie nun ebenso, wie sie es eben mit ihm tat.
„…und wenn dein Rock noch ein Stück kürzer wär, wärst du genau meine Kragenweite.“
Ihre Augen verengten sich eine Kleinigkeit, beinahe als wolle sie jetzt böse werden, dann jedoch lächelte sie..nicht viel, aber sie lächelte und ihre Stimme klang samtweich und absolut selbstsicher, als sie erwiderte:
„…das bin ich doch auch so.“
Und sie hatte Recht damit. Caleb musste schmunzeln.
Er nahm sein Bier, trank einen Schluck, deutet mit der Flasche auf seinen Tisch und sagte:
„Du schuldest mir ein Spiel meine Liebe, für den versauten Stoß von eben.“
Daraufhin lächelte auch sie.
„…sei froh, sonst hättest du keine Ausrede noch ein wenig Zeit mit mir zu verbringen.“

Caleb verlegte sein Bier an ihren Tisch und während er die Kugeln aufstellte erwähnte er ganz nebenbei: „ Du hättest schöne Augen, wenn du sie nicht so maßlos überschminken würdest..“
Als hätte sie ihn nicht gehört ging sie ans Andere Ende des Tisches und beugte sich hinab um die Weisse Kugel für den Anstoss anzuvisieren.
„…und du hättest Charme…“ begann sie …nahm schwung und mit einem lauten 'klack' stoben die Kugeln auseinader, dann stellte sie den Queue vor sich auf den Boden, dann sah sie Caleb an und vollendete ihre Erwiderung. „…wenn du nicht so beschissene Komplimente machen würdest.“
Und wieder war es an ihm zu schmunzeln und auch in ihren Blicken fand er ihr Gefallen, an diesen Dialogen.
Das Spiel jedoch verlief nahezu schweigsam. Er wollte sie nicht unterschätzt haben und er wollte keinesfalls verlieren. Nicht gegen diese Frau. Sie – sah zweifelsohne toll aus, in allerlei Posen an diesem Tisch, aber er hatte zuviele schöne Frauen gesehen um sich davon ablenken zu lassen und soweit er es nachvollziehen konnte, ließ sie sich nicht dazu herab besonders für ihn zu posieren. So als hätte sie es gar nicht nötig.
Vielleicht hätte sie es doch tun sollen, denn schlussendlich gewann Caleb, wenn auch knapp. So war er es, der als Erstes seine letzte Kugel versenkte.
Und er ließ es sich nicht nehmen, etwas Salz in diese Wunde zu streuen. So lächelte er sie gönnerhaft an.
„…du spielst gut………..aber nicht gut genug für mich.“
Sie sah auf und ihn an mit diesen grünen Augen und er musste kurz darüber nachdenken, dass man ihnen zuliebe vielleicht wirklich schwach werden könnte, doch wenn man einmal damit anfing.
Er beobachtet wie sie den Tisch umrundete – ein Gedicht, es machte Freude beim zusehen. Vor ihm blieb sie stehen.
Nicht zu nah.
Aber auch nicht weit.
Sie sah zu ihm auf und lächelte ein wenig geschlagen und doch auch garnicht. Ihre Stimme klang leise und dunkel, als spräche sie nur für ihn.
„Ein jeder hat seine Begabung – deine liegt offensichtlich …… auf dem Billiardtisch.“

Caleb musste…er musste antworten bevor er weiter darüber nachdachte, es war zu schön, er grinste jungenhaft und erwiderte.
„…na auf dem Billiardtisch hast du bestimmt auch so deine Begabung…“

Ihr Blick war – beeindruckend kalt. Das Grün, so kühl Diese Mimik voller unerschütterlicher Selbstüberzeugung, verpackt in diesem Körper. Es machte ihn an.
Sie lächelte schmal, sah ihm in die Augen und sagte:
„..davon…träumst du.“

Eigentlich würde er etwas lockeres antworten, wie ' ja klar' oder ' wer nicht' , aber die Art und Weise wie sie diese Worte betonte, machten ihm klar, dass es ihr absoluter Ernst war. Keine Show, kein Spiel – sie war der ernsthaften Überzeugung, dass er – niemals in die Verlegenheit kommen würde sie zu nehmen.
Das war der Moment, in dem ihm klar wurde, dass er diese Frau wolle – diese und keine Andere.
Demensprechend gestatte er seiner Mimik den nötigen Ernst, als er einen Schritt um den Anderen vorwärts ging – ein Schritt um den Anderen den sie zurückwich. Nicht wie in Angst, er wusste sie hatte keine Angst. Es war ein Tanz und er hatte soeben begonnen die Führung zu übernehmen. Als die Wand in ihrem Rücken sie stoppte, drängte er sie mit seinem Leib daran.
Sie holte Luft, als ringe sie um Haltung. Seine Muskulatur spannte sich, bereit sie mit Nachdruck an der Wand zu halten.
„…tu nicht so, als würde ich dich nicht anmachen..“ raunte er ihr zu und ihm war, als würde sie sich unter seinen Worten leise winden.
„…oder willst du mir weiß machen, ich gefiele dir nicht?“
Seine rechte Hand legte sich an ihre Hüfte…bestimmend, als wäre sie bereits sein.
Ihre Stimme klang leise aber deutlich.
„…du gefällst mir…“ bejahte sie und dennoch war in diesen Worten nicht das zu finden, wonach er strebte, obwohl er es vielleicht doch lieber nicht finden wollte.
Er konnte ihr Aufgeben nicht heraushören.
So stellte er seinen Kopf schräg, beugte sich näher, bis er ihre Worte von ihren Lippen hätte trinken können, ohne sie jedoch gänzlich zu berühren. Ihr Atem ging merklich und er flüsterte.
„..willst du mich nicht küssen?“ Und bei jedem Worte striffen seine Lippen an den ihren vorbei. Wieder holte sie Luft. Ihm schien es wie die Suche nach Halt, das schinden von Zeit. Dann legte sich auch ihr Kopf schräg, als würde sie sogleich der Versuchung unterliegen und ihm einen Kuss rauben. Doch stattdessen glitt ihr Kopf seitwärts, ihre unterlippe striff an seiner Wange vorbei, bis sie schließlich an seinem Ohr angelangt war.
„..nein…“ flüsterte..nein..hauchte sie. „…küssen……..will ich dich nicht…“
Es war die Option, die sie mit diesen Worten eröffnete, die seinen Körper Verrat an ihm üben ließ. Ohne dass er es unterbinden hätte können zeichnete sich einer ob ihrer Nähe nur schwer zu ignorierende Erektion ab.
Caleb schloss für einen Augenblick die Augen und hasste sich für sein Mann sein, dafür – dass sie jetzt zweifelsfrei wusste….
Und wie er es nicht anders erwartete, wich sie zurück und als er die Augen öffnete sah er sie lächeln. Ihm verdeutlichend, dass sie nicht einmal so tun würde, als hätte sie es übersehen.
Er lächelt selbstsicher.
„…ich freu mich immer wieder, fest zu stellen, dass ich nicht schwul bin..“
..und sie erwiderte sein Lächeln.
„…mich freut das ebenso………ich möchte jetzt mit dir allein sein.“

An einem Anderen Tag, wäre ihm das vielleicht zu schnell gegangen, doch sein Wille diese Frau zu haben, war ihm mehr, also lächelte er als sie ihn sacht weg schob. Er bezahlte die Rechnung und folgte ihr nach draussen in eine schwarze Limousine. Der Typ der ihr und ihm die Tür öffnete kam im bekannt vor, aber er konnte es auf Anhieb nicht einordnen.
Die Fahrt verlief ähnlich wie das Billiardspiel. Vorwiegend schweigend um dem jeweils Anderen nicht vielleicht einen Vorteil zu verschaffen.
Der Wagen brachte sie zum Excelsior Hotel, es war keines der günstigeren Hotels in New York. Aber es wunderte ihn nicht, eine Frau mit einer derartigen Selbstsicherheit, war zweifelsohne auch im Beruf erfolgreich.
Es irritierte ihn, dass er nicht mit ihr allein ging, sondern im Abstand von wenigen Schritten von zwei Männern die offenbar Leibwächter Charakter hatten verfolgt wurden. Sie sprach nicht darüber, er fragte nicht danach.
Mit ins Zimmer würden sie schon nicht kommen.
Und wie erwartet bezogen die beiden vor der Suite Stellung.
Die Suite war luxuriös eingerichtet, eigenes Wohnzimmer, eigenes Schlafzimmer, ein großes Bad und ein eigenes kleines Arbeitszimmer. Es war nur so verdammt altbacken, dass er – niemals ein Zimmer hier genommen hatte.
Die Dunkelhaarige, ihm fiel auf, dass er immernoch nicht nach ihrem Namen gefragt hatte, stand an der Tür zum Schlafzimmer und sah ihn auf eine Art und weise an, die er nicht einschätzen konnte. Es verunsicherte ihn sogar und tatsächlich genoss er es. Er würde sie nicht nach dem Namen frage, stattdessen kam er zu ihr, sie schob die Tür auf, ihn anlächelnd und als er in der Tür stand und ins Schlafzimmer blickte – wunderte er sich dann doch.

Am Boden des Schlafzimmers kniete eine überaus attraktive Blondine, schlanker Natur mit üppigen festen Brüsten und einem breiten Halsband umgelegt.
Er schalt sich selbst einen Narren. Es war so gut gelaufen, dass er damit hätte rechnen müssen, dass noch ein Haken käme. Vielleicht war sie ein Domina, der Gedanke allein…. oder sonst auf irgendwas verkorkstes Scharf.
So klang seine Stimme deutlich abwertend.
„…was wird das wenns fertig ist?“
Er fühlte die Finger seiner Begleitung auf seinem Rücken, angenehm, als spielte sie ein Instrument. Die Finger glitten in den Kragen seines Hemdes und zogen ihn etwas runter – weich und dennoch irgendwie unanständig, die Blondine kroch auf ihn zu.
„..wohohoa…macht halblang ihr zwei…“ widersprach er, doch seine Stimme klang rauh. Er wollte nicht einfach weglaufen, wie ein kleiner Junge, der sich von zwei Frauen den Schneid abkaufen ließ, doch wollte er ebenso nicht, Teil eines Theaterstückes sein, über das nicht er die Kontrolle hatte.
Die Hände der Dunkelhaarigen glitten unter seinen Armen nach vorne- die Knöpfe seines Hemdes öffnend. Ihre Fingernägel hinterließen ein angenehmes Kribbeln auf seiner Haut, das nach mehr verlangte. Im gleichen Augenblick machte sich das blonde Geschöpf daran seine Hose zu öffnen und ihm dienlich zu sein, so wie es viele Männer mögen.

Irgendwo in ihm regte sich noch Protest, aber etwas anderes in ihm fragte, was er wohl zu verlieren hätte und da er darauf keine richtige Antwort hatte, entschloss er sich, dieses eine mal, die Dinge einfach geschehen zu lassen.
Ein folgenschwerer Entschluss.
Während er noch das Tun der Blonden genuss, fühlte er die Lippen der Dunkelhaarige an seinem Hals – dann verlor er seine Welt.

Ein Mann mit einem schwarzen Anzug und einem Knopf im Ohr trat zu Adjenna die sich in einem Separee etwas abseits des allgemeinen Getummels befand. Sie trug ein Cocktailkleid, lange schwarze Handschuhe auf welchen das Diamantene Armband sehr gut zur Geltung kam. Ihre Haare waren wie so oft hochgesteckt. Sie wirkte elegant.
Als sich ihr Leibwächter näherte sah sie zu ihm, erwartungsvoll.
Dieser zögerte kurz, räusperte sich.
„ Verzeihung, Miss Dostojewski – ich soll ihnen ausrichten, er wäre kein Hund der gelaufen käme, wenn man ihn ruft…“
Seine Stimme klang belegt, wohl weil er befürchtet, die Strafe würden den Überbringer dieser Nachricht treffen und er wollte nicht, dass seine Herrin ungelaunt wäre. Doch diese lächelte.
Nicht boshaft, oder kalt – nein es wirkte erfreut.
„Sehr schön…“ erwiderte sie, und entledigte sich ihrer Handschuhe, den Diamanten und den Haarnadeln die ihr Haar beieinander hielten.
„Warten sie draussen auf mich, ich werde in knappen eineinhalb Stunden in seiner Begleitung zum Wagen zurück kehren.“
Der Mann im schwarzen Anzug nickte und zog sich zurück.

Als Caleb am frühen Abend des nächsten Tages erwachte fühlte er sich wie gerädert. Alles an ihm tat weh, er hatte Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, jede Muskelfaser seines Körpers war verspannt. Sein Kreislauf beim Teufel als hätte er seit Tagen nichts getrunken. Die Müdigkeit war groß, aber ein Blick auf die Uhr ließ ihn wissen, dass er aufstehen musste.
Es dauert einige Zeit bis er sich orientiert hatte.
Er lag im Schlafzimmer dieses Hotels, in das ihn gestern die Dunkelhaarige gebracht hatte. Doch von ihr war keine Spur.
Nicht von ihr und auch nicht von der Blonden?
Ihm war so übel, dass er sogar in Betracht zog das alles geträumt zu haben.
Es lag auch nichts in den Räumen dass auch nur einen Hinweis darauf gegeben hätte, dass er nicht absolut allein in dieser Suite gewesen wäre.
Eine gute Stunde später hatte er sich soweit zu den Lebenden durchgekämpft, dass er es bis zur Rezeption hinab schaffte, um sich dort nach der Frau zu erkundigen, mit der er gestern Abend hier angekommen war.
Doch niemand konnte sich an so eine Frau erinnern. Das Zimmer, war auf ihn selbst gemietet, bezahlt mit seiner Kreditkarte und auf der Rechnung fand er seinen Unterschrift.
Etwas in seinem Hinterkopf ließ ihn wissen, dass etwas, ganz und gar schief gelaufen war.
Auch wenn er sich an nichts nach der Blondine erinnern konnte.

Er war Mann. Ob er wollte oder nicht war er Mann. Und als Sklave seiner Gene, sagte er nicht nein, als Sybill zu seinen Füßen begann ihn von Adjennas treiben abzulenken. Nicht das es notwendig gewesen wäre, er hätte wohl auch so still gehalten.
Doch Adjenna mochte den Geschmack von Erregung im Blut, sie war sich nur bei weitem zu gut, sich dafür von einem Menschen berühren zu lassen. So ließ sie Sybill einen Vorsprung und trieb dann ihre Fänge unter seine Haut um einen, vielleicht zwei Schlucke zu trinken. Nicht mehr. Denn es wäre nur der Anfang.
Gelähmt und betäubt von dem Rausch der Ekstase, konnte sich der junge Mann nicht wirklich wehren als zwei weitere Personen die Szene betraten, den Arm des Junges fachmännische abbbanden und ihm eine Injektion verpassten.
Heroin.
Nicht soviel, dass der Schuss golden würde.
Aber sicherlich auch nicht zu wenig.
Schließlich war es Adjennas erklärtes Ziel, den heutigen Abend mit einer Besonderheit zu zelebrieren, die sie sich manchmal gönnte.
Sie mochte die wenigen Momente in ihrer Existenz, in welcher sie sich es erlaubte die Kontrolle sinken zu lassen.
Sie mochte den Geschmack von Erniedrigung und Scham.

Als Caleb sich abwandte machte ihn der Portier darauf aufmerksam, dass man ein etwas für ihn hinterlassen hatte. Offenbar ein Geschenk, eingewickelt in schwarzem papier und umwickelt mit einer roten Schleife. Es war nicht sonderlich groß, wie eine DvD Hülle oder ein Computerspiel. Etwas an diesem Geschenk beunruhige ihn, auch wenn er es nicht ganz fassen konnte. Er bezahlte die Rechnung und ließ sich mit einem Taxi zu dem Club zurück fahren. Dort stieg er in seinen Wagen, fuhr nach Hause. Er warf sich ein paar Vitamine ein, trank einen Saft. Er nahm eine Aspirin und heissen Bad mit kalter Dusche hinterher.
Dann, als all dies getan war, begab er sich zu seinem Dvd Player. Neben ihm lag eine schwarze Schatulle.
Er hätte nicht erklären können, warum es ihm so widerstrebte die kleine Scheibe einzulegen.
Die ersten zwei Minuten war alles schwarz, dann hörte er seine eigene Stimme leise Stöhnen. Genussvoll, aber auch etwas dass ihm den Magen verdrehen wollte lag darin.
Als das Bild mit einem Mal an sprang sah er eine lackierte Kirschholzfarbene Fläche, die er auf Anhieb nicht einordnen konnte. Nur die Laute die seiner Kehle entsprangen.
Die Kamera schwenkte ein wenig nur, auf sein Gesicht, das von Lust, aber auch Schmerz verzerrt war, mit dem Kinn auf der Fläche liegend, die sich als eine Art schreibtisch darstellte.
Caleb bekam ein mulmiges Gefühl im Bauch.
…..“…Willst du mehr…Caleb?“ fragte eine dunkel Frauenstimme, und er sah sich nicken und hörte sich betteln – um mehr. Dann begann sein Kopf vor und zurück zu rucken, die Kamera zoomte weg und gestattete Caleb den Blick auf sich im Ganzen.
Er war nackt, auf einem Schreibtisch dargelegt und hinter ihm, stand…
Caleb stürzte weg vom Fernseher, stolperte in die Toilette und übergab sich.

Adjenna saß in dem überaus bequemen Sessel, der zu diesem Schreibtisch gehörte. Eine Hand lag auf der lehne des Sessels, als müsse dieser festgehalten werden.
In der Anderen Hand hielt sie einen kleinen dünnen Schlauch, wie eine Zigaretten spitze. Das Ende des Schlauches mündete in einer kleinen Kanüle und die Kanüle endete im Hals Calebs, der vorübergebeugt vor ihr auf dem Schreibtisch lag und die Behandlung ertrug die sie ihm angedeihen ließ um die geschmacklichen Nuancen zu erschaffen, die sie so schätzte.
Es war nur wenig Blut, dass durch den Schlauch kam, das war nötig um die Halsschlagader lange verwenden zu können. War man zu gierig, nahm man zuviel schlossen sie sich um massiven Blutverlust zu vermeiden. Doch Adjenna war genügsam.
Sie würde es Stundenlang genießen, sein Leid zu Kosten, seine Scham, seine Tränen, seine Hilflosikeit und den Hass auf sich selbst, dass er trotz alledem immernoch Lust empfand.
Sie saß ihm gegenüber, sein Gesicht stets im Blickfeld, und wann immer er ausah, als wäre er gerade noch ein wenig mehr bewegt als eben, führte sie den Schlauch zwischen ihre Lippen und sog sich seine Gefühle in ihre Kehle.
Irgendwann, wurde er müde, ob den Drogen, den Blutverlust und der Anstrengung – er schloss die Augen und verpasste so den Moment, in dem auch Adjenna erlag.
Der Augenblick indem ihr Kopf nach hinten sank, über die Lehne des Sessels hinweg. Ihr Haar darum bemüht den Boden zu greifen. Ihr Körper wand sich etwas, als würde sie liebkost von unsichtbaren Händen – der Augenblick in dem Adjenna die Augen schloss und sich der Droge in seinem Blut hingab, in dem wissen, dass es lange lange Zeit vorhalten müsste.

Nachdem Caleb sich die Seele aus dem Leib gekotzt hatte, nahm er angewidert die DVD aus dem Player und wollte sie in die Hülle zurück stecken um beides daraufhin zu vernichten. Als eine kleine Karte aus dem Inlay fiel.
Obwohl er es nicht wollte, öffnete er sie uns las.

„Ein jeder hat seine Begabung …“

Veröffentlicht unter Vampire | Schreib einen Kommentar

COH – Charaktereinführung Syra Green

Talos 13. Juli. 2010

Liebe Slice,


Meine Mutter hat mich geliebt, sagte mein Vater. Warum sie mich trotzdem allein gelassen hat, sagte er mir nicht. Kein böses Wort verlor er über sie. Niemals. 13 Jahre lang, versuchte er mir all die Liebe zu geben, die sich ein junges Mädchen nur wünschen kann. Ich wuchs behütet auf, geliebt und all das Böse dieser Welt blieb fernab von mir. Wir hatten ein nettes Haus in einer netten Gegend, mit netten Nachbarn und ich war eine nette Tochter.

Mein Vater vergötterte meine Augen.

Grün, so grün, wie die meiner Mutter.

Greene, nannte er mich immer, wenn ich daran denk könnt ich heulen.


Ich wusste, dass man sich in der Pupertät verändert, aber niemals hätte ich mir träumen lassen, dass es derartige Ausmaße annimmt…mit…mit derartigen Folgen für mich und mein Leben. Es begann mit einem Traum, mitten in der Nacht. Einem Albtraum, ich erinner mich nur vage, aber alles um mich herum starb unter Schreien und ich hatte so schrecklich viel Angst. Wohl musste ich geschrien haben, denn mein Vater kam, machte Licht…setzte sich an mein Bett und weckte mich.

Diesen Augenblick, vergess ich nimmermehr…wie er zärtlich seine Hand auf meine Wange legt, sich zu mir beugt, mich leise Syra nennt, obwohl ich eigentlich Sandra heisse.

„Syra …Schatz…sieh mich an, es ist alles in Ordnung….“

Getröstet von seiner warmen Stimme, tat ich es dann auch. Ihn ansehen.

Ich erinner mich, dass seine Augen größter wurden.

Ich erinner mich an Kopfweh.


Später im Krankenhaus haben sie mir dann gesagt..etwas..hätte sein Gehirn glatt gebügelt. Keine Rillen, keine Falten, keine Fläche auf der man Information hätte speichern können. Mein Vater konnte nur noch sabbern. Auch wenn sein Körper noch lebte…auch wenn sein Körper noch lebt, ist er faktisch tot. Er erkennt mich nicht einmal, wenn ich ihn besuche.


Die nächsten Jahre verbrachte ich hauptsächlich in Steel, munter weitergereicht von einem Labor ins nächste. Mutant, ist der Name den ich seither trage. Mein Vater tägt keine sonderlichen Gene mit sich rum, also ist es wohl das Erbgut meiner Mutter, das bei mir durchschlägt. Vielleicht. Jedenfalls, wird mir nie wieder jemand in die Augen sehen. Weil ich….ich sehe den Menschen nicht ins Herz, sondern in ihren Kopf und das bringt sie faktisch um.

Ich hab die wundervollen grünen Augen meiner Mutter…und es wird sich nie ein Mann in sie verlieben. Ich habe mir eine Binde um die Augen gelegt, damit ich niemanden aus Versehen anblicke und ihm dabei sein Gehirn zerlege.

Als ich 16 war…war da so ein junger Mann, dem ich wohl gefallen hätte, seine Stimme klang so wundervoll, seine Hände waren so weich und warm. Er wollte nicht aufhören mich zu bitten, er versprach mir, dass mein Blick ihm nichts anhaben könne..ich spüre heute noch, wie weich mir die Knie waren, als er seine Finger unter die Augenbinde schob und sie mir vom Kopf zog. Nur einen Augenblick.

Nur einen. Ihn hats nicht so schlimm erwischt wie meinen Vater. Er ist nur umgefallen, hat seine Sprachfähigkeit verloren und ne lange Zeit Kopfweh gewonnen. Hab mich gehasst und vor Wut diesen Stacheldraht um meinen Kopf gedreht. Der Schmerz tut gut und Andere hält es davon ab mir die Binde abzunehmen.


Seit ein paar Jahren trainiere ich meine…Mutation…ganz für mich allein. Fähigkeit will ich es eigentlich nicht nennen. Mein Potential hat sich in so kurzer Zeit exponential erhöht, dass es mir eigentlich zuviel ist. Ich bin doch nur eine junge Frau, aus einem netten Haus mit netten Nachbarn.

Mein Körper macht Dinge, die ich nicht verstehe, er kann Dinge, die mir Angst machen und alles beginnt in meinem Kopf. Ich kann mich an eine Andere Stelle denken, wenn mir danach ist. Ich kann diese unglaubliche Energie aus meinem Leib fließen lassen und sie den Menschen um mich herum zuführen, ohne nennenswerte Verluste zu erleiden. Das…das sind gute Sachen. Sie verunsichern mich, aber geben mir Kraft.

Nur meine Gedanken..die..die gehen mit mir durch. Selbst wenn ich niemanden direkt ansehe, kann ich sie…manipulieren.

Um ehrlich zu sein, würde ich nicht meine Freundin sein wollen.

Danke dir Slice, dass du trotzdem für mich da bist.


Ich schreib dir wieder.


Syra Green.

Die junge Frau, die kaum mehr als 21 Jahre alt war faltete den Brief sorgsam, steckte ihn in ein Kuvert und brachte ihn zu ihrem Schreibtisch. Dort legte sie ihn zu den Anderen versiegelten Briefen ohne Adressat. Sie schlüpfte in ihre Schuluniform, schnappte sich die Umhängetasche und machte sich auf den Weg in die Schule. Wenn es auch eine Kunstschule war. Als sie vor wenigen Monaten ihre Volljährigkeit zur Gänze erreicht hatte, entzog sie sich dem staatlichen Zugriff und zog aus der subventionierten Wohnung in Steel, in das Künstlerviertel von Talos. Ihr Vater hatte ihr eine stattlichen Summe Geld hinterlassen, die sie über die Jahre hinweg nie angerührt hatte.

Jetzt erfüllte sie sich davon einen Traum. Eine kleine hübsche Wohnung in Talos und ein Jahr an der Kunstakademie. Syras liebte das Malen, im Ausgleich für all die Anderen Dinge, die sie niemals lieben würde und wie ihr Proffessor ihr versicherte – sie hatte eine wundervolles Talent.

In der Öffentlichkeit bewegte sie sich faktisch blind, ebenso wie die meiste Zeit daheim. Nur zum Malen, nahm sie die Binde ab und auch nur dann, wenn sie sich sicher sein konnte allein zu sein. Da sie auf das Augenlicht verzichten mussten, hatte sie gelernt die Welt an ihrem Echo wieder zu erkennen. Ihre Bewegungen waren langsamer, für einen Betrachter wirkte sie vermutlich immer ein wenig verträumt.

Syra war ein positiver Mensch, trotz der widrigen Umstände. Nicht perfekt, aber sie hatte Freude am Leben und auch daran anderen zu helfen. Vielleicht in der leisen Hoffnung, jemand könnte ihr eines Tages helfen.

Veröffentlicht unter COH Universum | Schreib einen Kommentar

Bist du Obi?

Selbst ist der Mann oder auch die Frau. Eine neue Wohnung braucht auch neue Farbe an der Wand, damit sie auch neu aussieht. Nichts leichter als das. Mein werter Lebensgefährte und meine eine schwingen und sportlich in den nächsten Baumarkt und weil wir beide zuversichtliche Menschen sind wagen wir uns auch in einen Obi.
Warum ich so tu, als wäre das was besonderes?
Na ja, ich hab keine Ahnung vom weisseln, mein Männe hat keine Ahnung vom weisseln und die Wahrscheinlichkeit dass wir in einem Obi Baumarkt Fachpersonal finden (zum einen) dass dann auch noch  Ahnung hat (zum zweiten) ist laut meiner Erfahrungspanne doch eher..nun..gering.
Glücklicherweise ist es dank überdimensionalen Wegweisern über den Gängen möglich sich selbstständig zu orientieren. (Und ich frage mich immer heimlich, ob die Macher von Obi wissen, dass ihr Personal in 80% aller Fälle auf jede Frage erstmal erwidert 'oh da müsst ich nachgucken' und aus diesem Grund die Märkte so gestaltet, dass ein halbwegs denkender Mensch sich zumindest in die Abteilung vorkämpfen kann in die er will.)
Jedenfalls finden wir vergleichbar zielstrebig die Farbabteilung. Schon mal dort gewesen? Nicht einfach weiße Farbe kaufen gut und los. Ne ne, da gibt weiß, besondern weiß, wasserabweisenden weiß, weiß für Draußen ,weiß für Drinnen, weiß – dass reflektiert, weiß -dass mattiert, weiß von 1kg für 3.99 Euro bis weiß für 1kg 26.99 und bis auf den Firmennamen steht da das Gleiche drauf!
Schund wollen wir auch nicht kaufen, also erspähen wir zielsicher einen Mann mit schwarz-oranger Identifikationskleidung, auf der auch taktisch verteilt OBI steht mit dem ollen Biber drauf. Dieser Mitarbeiter der tatsächlich nicht nur in der Farbabteilung steht sondern auch allem Anschein nach für die Farben zuständig ist (ja ich war auch verblüfft) hat eine Ausstrahlung von:
„Bitten sprechen sie mich nicht an, ich trage die Kleidung nur zum Spass und arbeite hier nicht. Ich werde von geheimen Mächten dazu gezwungen hier zu sein und sie tun uns beide einen gefallen wenn sie mich in Ruhe lassen.“
Vielleicht um die 40 Rum, Lehrer Vollbart graumeliert und äusserst gelangweilt – ich wage dennoch den  Vorstoß.
„Hi , können sie mir helfen? Ich möchte eine Wand weisseln“ sag ich höflich, der guckt mich an und SEIN Blick sagt mehr als Worte. Erstens habe ich seine Ruhe gestört, Zweitens interessiert es ihn nicht was ich mit meiner Wand machen möchte und Drittens bin ich blöde. Dann lächelt er schmal bis bemüht freundlich und sagt garnichts, aber signalisiert mir zumindest durch seinen Blick aufmerksamkeit.
Ich erklär ihm was ich will, dass es decken soll und nicht tropfen und gut sein soll aber nicht so teuer und wo zum Kuckuck der unterschied zwischen den 3.99 und 26.99 liegt. Interessiert ihn alles nicht. Aber zumindest hat er mich verstanden. Er brummelt was in seinen Bart deutet auf nen Haufen Farbzeug, ein bisschen teurer als 3.99 Euro aber wohl das was ich suche? Nicht freundlich aber zumindest effektiv, dass reicht mir als verkaufstechnischen kurz Beziehung.
Als ich den Mitareiter aus meinen Fängen lasse, steht schon ein älterer, allem Anschein nach ausländischer Kunde am Start. Genau weiß ich nicht warum ich ihm nachsehe, jedenfalls will sich der Obi Fachmitarbeiter gerade abwenden als der Kunde auf ihn zu kommt und fragt.
„Bist du Obi?“
Der Obi-Fachmitarbeiter sieht den Kunden an…ein Atemzug lang…zwei Atemzüge lang, dann sieht er langsam an sich runter und demonstrativ seine mit 'obi' bedruckte Arbeitskleidung an….danach wieder den Kunden und dann sagt er nur ganz trocken.
„….macht ganz den Anschein hm?“
Kurzes schweigen, dann schnellt die Hand des Kundens vor, legt sich besitzergreifend auf die des Mitarbeiters, während sein Körper sich umdreht um eine Frau ein Stück hinter ihm zu fixieren.
Dann schreit er laut und deutlich quer durch den Gang.

„Mutti, Schnell…ich hab einen!“

Worauf die Gute loswetzt und ich ganz unweigerlich an einen Jäger denken muss, der ein seltenes Tier gefangen hat.
Wenn ich das nächstemal in einen Obi geh, dann mach ich das auch, nur um das Gesicht des Mitarbeiters entgleisen zu sehen!

Veröffentlicht unter Alles Nichts...oder? | Schreib einen Kommentar

Geschützt: Das Tattoo (FSK 18)

Dieser Inhalt ist passwortgeschützt. Um ihn anschauen zu können, bitte das Passwort eingeben:

Veröffentlicht unter FYEO | Verschlagwortet mit | Kommentare deaktiviert für Geschützt: Das Tattoo (FSK 18)

Das IST Tomatensalat

Nicht bloggen sondern nur Gedankengänge aufschreiben hat den Vorteil, dass man – will sagen – dass ich nicht daran gebunden bin nur Dinge zu schreiben, die mir gerade eben erst geschehen sind.Gehe ich nicht vorhin an einer Pizzaria vorbei, als mir ein völlig unfassbarer Restaurant vor ein paar Jahren wieder einfällt…Wir (3 Weibchen und 1 Männchen) dachten uns: Gehen wir doch mal in die neue Pizzaria in meiner heimatlichen Stadt.Früher, war diese Pizzaria übrigens eines dieser Tanzlokale, das man im allgemeinen Sprachgebrauch liebevoll als 'Hin und Mit' bezeichnet. Dieser Fakt hätte mich eigentlich schon misstrauisch stimmen müssen, aber ich glaube ja an das Gute in der Welt.

Die Einrichtung ist zu typisch, als dass wir drauf Aufmerksam hätten werden können, um ehrlich zu sein, tarnte sich das Ganze als ganz normales Restaurant….lediglich die Speisekarte in leuchtend rotes Leder gebunden trägt etwas auf – doch das ist Nichts, im Vergleich zu den überdimensionalen güldenen Buchstaben auf dem Leder Menü.„Edel Essen“steht da. Freundin 1 schiebt mäßig beeindruckt die Unterlippe vor, Freundin 2 streicht ungläubig mit den Finter drüber und das Männchen, stellt die Frage in den Raum die uns Allen durch den Kopf geistert. „Wollen wir hier _ wirklich _ essen.“

Dann lachen wir, weil man bekannterweise nicht vom Einband auf den Inhalt schließen darf. Da wir alle alt genug sind um eine gewisse Routine in unser restaurantische Bestellverhalten gebracht zu haben, ist die Entscheidung schnell gefallen. (In meinem Fall: Spaghetti Pomodore, Tomatensalat und ein Tiramisu) Nur ganz unwesentliche 20 Minuten kommt auch schon unsere Bedienung um die auch schriftlich fest zu halten. Zumindest teilweise, denn wenn er alles aufgeschrieben hätte, könnte ich mir nicht erklären, warum er 2 Minuten später abermals erscheint um die Bestellung zu wiederholen. Nein, nicht korrekt – aber die Differenzen sind schnell behoben.

Unser Kellner im Übrigen ist genau das was man von einem italienischen Restaurant erwarten kann. Mann mit Italoeinschlag der sich auch in seiner Sprache wiederfindet. Auch die männliche ignorante Arroganz, die mancher männliche Italiener bisweilen inne hat fehlt nicht. Die Frage die offen bleibt ist, ob das auch das angebrachte Verhalten für eine Bedienung ist – jedoch sind wir zu viert und gut gelaunt und reißen lieber unsere Witzchen anstatt uns tatsächlich aufzuregen.Der Vorteil: Die nächsten Eineinhalb Stunden sehen wir diese Person nicht wieder.Der Nachteil: Sein Nicht-Erscheinen bedeutet auch kein Essen und wir werden doch langsam hungrig.Wir mutmaßen, ob der nur mäßigen Frequentierung des Lokals, ob die Küche vielleicht damit beschäftigt ist Bestellungen außer Haus als Erstes fertig zu stellen, aber mehr als Vermutungen anzustellen bleibt uns nicht.Mit viel witzeln und ungeheuerlicher Gelassenheit verbringen wir unsere Zeit dennoch ganz angenehm, dann endlich erfüllt sich der eigentliche Zweck unseres Besuches.Das Essen kommt.

Im Großen und Ganzen deckt sich unsere Bestellung mit dem was da jetzt vor uns auf dem Tisch steht. Es ist nur ein kleines Detail, dass nicht passt – aber nun gut DAS kann ja wirklich mal passieren.Ich habe eine gemischten Salat in dem wirklich Alles ist..nur keine Tomaten. Nicht das ich gemischten Salat nicht leiden könnte, aber so generell steh ich drauf beim Essen gehen das zu bekommen was ich bestelle. Ich gehe davon aus, dass es sich schlichtweg um eine Verwechslung handelt und sich genau in diesem Moment eine Person an einem Anderen Tisch fragt, warum wohl bei ihm der Tomatensalat steht.Also erwinke ich die Aufmerksamkeit der Bedienung, deute freundliche lächelnd auf den gemischten Salat und sage:

„Entschuldigung, aber ich hatte Tomatensalat bestellt.“ Und denke damit wäre jede Frage geklärt.Der Kellner sieht mich an…sieht den Salat an!!!!!! und dann wieder mir in die Augen und sagt dannO-Ton und dafür gibt es Zeugen!Er sieht mir in die Augen und sagt:

„Das IST Tomatensalat.“

Diese seine Behauptung wirft einige Fragen bei mir auf. Fragen die ich auch in den Gesichter meiner Mitesser wiederfinde. Es herrscht kurzes schweigen. Im Augenwinkel sehe ich wie Freundin 1 nochmal einen prüfenden Blick in meine Salatschüssel wirft – da herrscht noch immer Status Quo.Nachdem ich meinem Gehirn die notwendige Vorlauf zeit ließ das offensichtlich Paradoxon, dass sich soeben vor ihm aufgetan hat nicht zu verstehen, finde ich meine Artikulationsfähigkeit wieder und spreche aus, was einem jedem von uns auf der Zunge liegt.

„Ich will nicht unken, aber da sind keine Tomaten drin…..“

„Ich weiß, „ erwidert er mit einer Dreistigkeit bei der mir nichts mehr einfällt und nicht genug.

„Ich weiß, Tomaten sind aus….“

Tilt.

Schlagartig erkenne ich, das jeder interllektuelle Disput mit dieser Person verschwendet Liebesmüh ist, wir leben leider nicht im gleichen Zeit-Raum-Kontinium. Wenn Tomaten aus sind, nehme ich auch mit gemischten Salat vorlieb – nicht dass man sich vorher erkündigen könnte, ob eine Korrektur der erwartete Menüfolge aus Ressourcetechnischen Gründen vom Kunden befürwortet wird… Egal.

Das Gute daran, das restliche Essen verbringen wir damit diesen Vorfall in alle Ecken und Enden auszudehnen. Salamipizza bestellen, bei der nur der Teig erscheint – Salami war aus. Und Vorstellungen dieser Art.Die Bedienung erfreut uns auch den restlichen Abend noch mit ausgewähltem Verhalten, wie das Entziehen des Aschenbechers WÄHREND!!!! wir noch Rauchen, um ihn auf den Tisch nebenan zu zwei Anderen Rauchern zu stellen. Oder wiederum kreative Variationen des Nachtisches ohne das vorher mit uns koordinieren. Der Clou am Schluss – er war böse, weil er kein Trinkgeld bekam.

Also, wenn ihr jemals in ein Restaurant geht, auf dessen rot lederner Speisekarte die goldenen Buchstaben ' Edel Essen 'stehen – geht wieder.

Veröffentlicht unter Alles Nichts...oder? | Schreib einen Kommentar

Typische Beziehungsdialoge I

Die Sache mit den PC Spielen:

„Schatz gehen wir dann einkaufen?“
„Ja, klar…ich spiel da nur eben zu Ende – ich habs gleich…“
„Ja, klar _EBEN _ zu Ende. Ich geh mal allein los..“
„Jetzt wart halt! Ich habs wirklich gleich – nur noch diesen Level.
„Gut, dann rauch ich solange eine.“
„Okay!“
„Fertig?“
„…ich hab grad nen Run!“

„…..“
Bis jetzt ist alles klar, die Rollen deutlich verteilt und ich wette jeder der mich nicht kennt denkt , ich wäre diejenige gewesen die versuchte meinen Liebsten zum Einkaufen zu bewegen.
Mitnichten!
Nicht das er ein Weibchen wäre, ganz im Gegenteil. Aber so diveres Dialoge im Beziehungstechnischen Haushalt sind, ich möchte sagen untypisch. Leiden können wir uns trotzdem. Das wirklich Schlimme (und dabei extrem liebevolle) an der Sache ist. Mein werter Gefährte ist derjenige der MICH Junkie mit immer neune Spielen versorgt, die mich dann so faszinieren dass ich halt einfach nicht den Müll runterbringe, oder kein Essen auf dem Tisch steht wenn er heim kommt. (Und nein ich sehe es nicht als meine angestammte Pflicht jemanden zu bekochen, aber da ich selbst ja auch essen muss, tu ichs na schon für gewöhnlich)
In heimlichen Momenten frage ich mich dann, ob er nicht der glücklichste Mann der Welt sein muss, dort wo andere um ihre Freizeit kämpfen müssen, legt er mir nur ne CD auf den Tisch und sagt: „ Probier mal!“ Bumbs hat er 4 Stunden Ruhe.
Oder er kommt aus der Arbeit, sein Tag war stressig und er hat die Schnautze dick voll, die Tür fällt hinter ihm zu und sein Weibchen sitzt dämlich zufrieden lächelnd am PC und fragt nicht.
„Na Schatz wie war die Arbeit.“ „Erzähl mir von deinem Tag“ „Hastu du mit XY schon geredet!“ „ Du musst noch bla blub..“
Ob da die Kommunikation zu kurz kommt? Nein. Mit der Kommunikation ist es wie mit allem im Leben, da machts nicht die Menge sondern die Qualität. Solange wir über wichtige Dinge reden können und es auch tun, wenn es erforderlich ist, ist es wirklich nicht notwendig den eigenen Partner nach der Arbeit abzupassen wie einen Schwerverbrecher und ihn zu verhören. Da tuts ein liebevolles…' Das essen ist im Ofen viel Spass'..genauso.

Veröffentlicht unter Alles Nichts...oder? | Schreib einen Kommentar